
Zweimal hatte der HSV beim KSC geführt, doch der Underdog konnte jeweils ausgleichen. Dann kam Calhanoglu, dessen Freistoß Adler zu einem dicken Bock verleitete. Stoll nutzte ihn, ehe Soriano den Endstand erzielte. Auch Hertha BSC und Nünberg scheiterten.
Eine Hoffnung des HSV, nach 25 Jahren endlich mal wieder einen Titel zu gewinnen, ist bereits nach der ersten Runde des DFB Pokal dahin. Mit 2:4 zogen die Norddeutschen beim Drittligisten KSC den Kürzeren, obwohl sie zweimal geführt hatten.
"Die Riesenchancen müssen wir einfach nutzen. Wir haben zu viel Standards zugelassen. Der KSC hat am Ende verdient gewonnen", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink und forderte für die kommenden Tage: "Wir müssen eine Reaktionen zeigen, um in der Liga gut zu starten."
HSV zweimal in Führung
Markus Berg (23.) hatte einen schnell vorgetragenen Angriff der Hamburger zur Führung genutzt, doch ein Abwehrfehler führte nur wenig später zum Ausgleich. Blum war nicht energisch genug attackiert worden, seine Flanke erreichte Koen van der Biezen (31.), der Adler per Kopf keine Chance ließ. Der HSV ließ sich von dem Dämpfer aber nicht aus dem Konzept bringen und ging kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Beister (45.) erneut in Führung.
Schon in der ersten Halbzeit hatte sich der HSV trotz der beiden Treffer und des eigentlich auf dem Papier vorhandenen Klassenunterschieds keine wirkliche Überlegenheit und Dominanz ausstrahlen können. Das setzte sich auch in Halbzeit zwei fort. Denn der KSC bekam mehr Aufwind und zu einem Freistoß in Tornähe, den Selcuk Alibaz (58.) perfekt über die Mauer und ins rechte Eck zum 2:2 zirkelte.
Soriano entscheidet das Spiel
Dann wechselte KSC-Trainer Marcus Kauczinski seinen Stürmer Elia Soriano ein, der letztlich das Spiel zugunsten der Badener entschied. Erst brachte jedoch Hakan Calhanoglu mit einem harten Freistoß Adler in die Bredouille. Der HSV-Keeper faustete den Schuss dirket vor die Füße von Martin Stoll (78.), der sich unbedrängt den Führungstreffer nicht entgehen ließ. Dann ließ Philipp Klingmann mit einem Doppelpass Marcell Jansen und Dennis Aogo alt aussehen, bediente Soriano, gegen dessen harten Schuss Adler machtlos war.
Worms setzt sich gegen Hertha BSC durch
Machtlos war auch Hertha BSC, das nach dem Fehlstart in die 2. Bundesliga auch im DFB-Pokal einen herben Rückschlag kassierte. Die Berliner verloren beim Regionalligisten Worms mit 1:2. Schon der Auftakt war nicht nach den Wünschen der Hauptstädter verlaufen, als Tim Bauer (3.) Wormatia per Foulelfmeter in Führung gebracht hatte.
Zwar war Sandro Wagner (64.) Mitte der zweiten Hälfte der Ausgleich für Hertha gelungen, die gerade im zweiten Durchgang deutlich mehr vom Spiel hatte. Doch das Spiel war insgesamt zu planlos, außerdem wurden zu viele Chancen ausgelassen. Und so konnte Romas Dressler (82.) alle Hoffnungen der Berliner auf ein Erreichen der zweiten Runde zu Nichte machen und mit dem Siegtreffer dafür sorgen, dass Worms zum ersten Mal seit dem 16. Oktober 1982 (2:0 gegen KSV Baunatal) wieder ein Spiel im DFB-Pokal gewinnen konnte.
Havelse schaltet erneut Nürnberg aus
Ebenfalls raus ist der 1. FC Nürnberg, der zum zweiten Mal in seiner Geschichte am TSV Havelse scheiterte. Vor 21 Jahren waren die Franken im Elfmeterschießen rausgeflogen, jetzt war nach Verlängerung mit 2:3 Endstation.
Die Havelser Spieler Christian Biermann (13. Minute), Patrick Posipal (60.) und Marc Vucinovic (97.) machten mit ihren Toren das Nürnberger Debakel perfekt. Die 3500 Zuschauer im kleinen Wilhelm-Langrehr-Stadion trauten ihren Augen kaum. "Wir wollen unsere Chancen eiskalt nutzen", hatte TSV-Trainer Andre Breitenreiter vor dem Spiel mutig verkündigt.
Das gelang seiner Mannschaft bei Temperaturen von mehr als 40 Grad auf dem Rasen ziemlich perfekt. Die Nürnberger Tore durch Alexander Esswein (7.) und Robert Mak (80.) konnten das erste Erstrunden-Aus seit 2001 nicht verhindern. Selbst die Frühe Führung hatte Nürnberg keine Sicherheit gebracht, sondern eher zu Nachlässigkeiten verleitet, die Havelse eiskalt ausnutzte.