
Vor dem Spiel gegen Bundesligist Augsburg präsentiert sich der finanzstarke Drittligist als klarer Außenseiter und verteilt Gebäck in der Leipziger Innenstadt. Außerdem empfängt der Osnabrück Erzgebirge Aue und 1860 München muss zum 1. FC Heidenheim.
RasenBallsport Leipzig - FC Augsburg (Fr., 20:00)
Vor dem dritten Auftritt im DFB-Pokal hat sich Drittligist Leipzig nach "Pokalschlappen" und "Wolfsfallen" wieder etwas Besonderes überlegt und in der Innenstadt farbiges Cremegebäck verteilt. Dabei wurde die in den Vereinsfarben gehaltene Leckerei "Außenseiterrolle" getauft, während die rot-grüne "Favoritenrolle" Augsburg repräsentieren sollte.
Einen Sieg gegen den Bundesligisten halten die Leipziger aber trotzdem für möglich. "Der DFB-Pokal hat seinen ganz eigenen Reiz. Das ist schon ein geiles Gefühl, wieder dabei sein zu können", sagte der ehemalige Augsburger Christian Müller, mit 18 Einsätzen pokalerfahrenste Spieler bei RB Leipzig. Und während der FCA im Pokal sein erstes Pflichtspiel bestreitet, läuft die Saison des Drittligisten bereits seit zwei Wochen wieder.
Die bisher einzige Begegnung der beiden Mannschaften in der zweiten Pokalrunde 2011 konnte Augsburg auch nur knapp mit 1:0 für sich entscheiden. Den Fehler, erneut eine B-Mannschaft aufzustellen, wird Trainer Markus Weinzierl allerdings gegen die ambitionierten Leipziger nicht machen.
Auch Mittelfeldspieler Tobias Werner, der das Spiel aufgrund von Knieproblemen verpassen wird, warnte in der Döbelner Allgemeinen: "RB kann ein hohes Tempo gehen, die werden uns alles abverlangen. Trotzdem: Wir sind der Bundesligist, wir wissen, wie gut wir sind und wir stellen uns ganz sicher nicht hinten rein."
Neben Werner wird auch Torhüter Alexander Manninger mit einem Außenbandanriss fehlen, dafür sind die Neuzugänge um Stürmer Halil Altintop alle einsatzbereit.
VfL Osnabrück - Erzgebirge Aue (Fr., 19:00)
Nach dem knapp verpassten Aufstieg in die zweite Liga startete der VfL Osnabrück mit zwei Siegen in die Drittligasaison. In der ersten Pokalrunde hat die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis die Chance, sich gegen einen Zweitligisten zu beweisen. Dessen Wechsel von den Sportfreunden Lotte überschattet allerdings die Spielvorbereitung.
Das Schlichtungsverfahren zwischen Walpurgis und seinem ehemaligen Verein ist gescheitert, weshalb der Wechsel aus dem laufenden Vertrag heraus eine DFB-Untersuchung nach sich ziehen könnte. Linksverteidiger Alexander Dercho glaubt trotzdem an eine erneute Pokalüberraschung.
Bereits in der Saison 2009/10 konnte der VfL zwei Bundesligisten ausschalten und ins Viertelfinale einziehen. "Auch damals hatten wir eine ziemlich neue Mannschaft, auch damals ging es in der ersten Runde gegen einen Zweitligisten aus dem Osten, Hansa Rostock", erinnert sich Dercho in der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Am Freitag muss der Drittligist allerdings voraussichtlich auf Adriano Grimaldi und Paul Thomik verzichten, die zuletzt wegen Adduktorenproblemen nicht mittrainieren konnten. Rechtzeitig zurück sind dagegen Yannic Thiel nach einer Augenentzündung und Timo Staffeldt, der wegen Rückenproblemen aussetzen musste.
Erzgebirge Aue ist trotzdem gewarnt, wie der ehemalige Osnabrücker Tobias Nickenig im Interview mit dem MDR betont: "Es wird ganz schwer. Der VfL hat schon einige Pokalerfolge aufzuweisen. Ich denke aber, wir sind gut gestartet und gut gerüstet." Nickenig selbst verpasst das Spiel am Freitag jedoch, weil er nach einem Bandscheibenvorfall noch nicht wieder einsatzfähig ist.
Die Veilchen starteten mit zwei Siegen in die Zweitligasaison und sind nach dem zweiten Spieltag Tabellendritter.
1. FC Heidenheim - 1860 München (Fr., 19:00)
Trotz großer Verletzungssorgen ist der 1. FC Heidenheim in den ersten beiden Spielen der 3. Liga ohne Niederlage geblieben und hat bereits vier Punkte gesammelt. Gegen Zweitligist 1860 München, die erst beim Sieg gegen FSV Frankfurt am zweiten Spieltag die ersten Punkte der Saison holten, soll nun der Einzug in die zweite Pokalrunde gelingen.
Aufstiegsfavorit Heidenheim muss dabei allerdings weiter auf die verletzten Torhüter Erol Sabanov und Felix-Adrian Körber ebenso verzichten, wie auf Neuzugang Timo Beermann, Mittelfeldspieler Christian Sauter und Stürmer Michael Thurk. Trainer Frank Schmidt wird deshalb voraussichtlich der gleichen Startelf vertrauen, die am Samstag gegen Jahn Regensburg begonnen hat.
1860 München bereitet sich trotzdem auf ein enges Spiel vor, Trainer Alexander Schmidt ließ am Mittwoch sogar Elfmeterschießen trainieren. Selbst Torhüter Gabor Kiraly musste vom Punkt antreten, um den Ernstfall zu üben. Nachdem Neuzugang Stephan Hain zuletzt im Sturm nicht überzeugen konnte, sucht Schmidt zudem nach einer Lösung im Angriff.
Wahrscheinlich wird Bobby Wood, von dem der Trainer überzeugt ist, neben Benjamin Lauth beginnen. "Bobby hat sich so gut entwickelt als zentraler Stürmer, dass ich ihn nicht mehr als Linksaußen vergewaltigen will", lobte Schmidt den Hawaiianer im Merkur. Die Verletzten Daniel Bierofka und Kodjovi Koussou werden die Begegnung in Heidenheim dagegen verpassen.
Autor: Martin Grabmann