
Mit dem ersten Angriff ging der Tabellendritte Eintracht Frankfurt am Freitagabend gegen Schlusslicht Fürth in Führung. Damit schien alles nach Form zu laufen. Nur stellten die Hessen leider das Spiel nach diesem furiosen Auftakt ein - und das Kleeblatt punktete zum dritten Mal in Folge.
In der vergangenen Saison war die Spielvereinigung Fürth um zwei Punkte besser als die Frankfurter Eintracht und wurde vor den Hessen Zweitligameister. In der Bundesliga sieht das Verhältnis ganz anders aus: Hier hatte die Eintracht vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger mehr als dreimal so viele Punkte eingesammelt wie die Mittelfranken. Wie erklärt sich dieser Unterschied?
Einzig an der Personalie Olivier Occéan kann es jedenfalls nicht liegen. Der kanadische Stürmer, den deutsche Kommentatoren aufgrund eines ungeschriebenen Pakts so aussprechen wie den britischen 1980er-R&B-Sänger Billy Ocean, war ja im Sommer aus Fürth nach Frankfurt gewechselt. Sein eines Tor bei keinem Assist erklärt den Höhenflug der Adler keineswegs.
Was den relativen Misserfolg der Fürther, die allerdings vor dem Gastspiel in Frankfurt immerhin zweimal gepunktet hatten, schon eher erklärt, sind Szenen wie die vor dem 0:1, das nach gut 20 Sekunden fiel. Sebastian Rode bestätigte seine gute Form der letzten Monate mit einem Schuss aus spitzem Winkel von rechts, den Kleeblatt-Keeper Max Grün nach vorne abprallen ließ. Das wäre an sich noch nicht fatal gewesen, wenn nicht Stephan Fürstner beim Versuch, zu retten, ausgerutscht wäre. Dann blieb noch Heinrich Schmidtgal von Alex Meier weg, zu dem der Ball gesprungen war, und der Goalgetter der Eintracht, der die Szene mit einem gewonnenen Kopfballduell eingeleitet hatte, markierte mit einem tollen, platzierten Schuss in die lange Ecke sein siebtes Saisontor.
Defensivere Fürther mit dem richtigen Mix
Armin Veh hatte nach der Niederlage von Stuttgart Vadim Demidov für den verletzten Carlos Zambrano gebracht, konnte dafür aber immerhin wieder auf Pirmin Schwegler zurückgreifen, der Martin Lanig wieder auf die Bank verdrängte. Mike Büskens stellte seine Elf nach dem 1:1 gegen Bremen nur auf einer Position um, dafür aber defensiver auf und opferte die zweite Spitze Edu für Milorad Pekovic.