
Den achten Spieltag der Bundesliga läuten Hannover 96 und Hertha BSC ein. Beide Teams befinden sich im oberen Tabellendrittel, der Sieger des direkten Vergleichs würde sich hinter den Top drei festbeißen. Dabei sind die Niedersachen im heimischen Stadion eine Macht.
So mager die Punkteausbeute der Niedersachsen auswärts sein mag, so stark trat die Elf von Trainer Mirko Slomka bisher vor heimischem Publikum auf. Die vier Heimspiele in dieser Saison wurden allesamt gewonnen. Berlin wirkte dem Negativtrend von vier sieglosen Spielen in Serie am vergangenen Wochenende entgegen: Durch den 3:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 gelang der Sprung zurück auf Rang fünf.
Jos Luhukay: "Stabil stehen"
Auf fremdem Platz ist Hertha trotz teils überzeugender Auftritte noch ohne Sieg (zwei Unentschieden, eine Niederlage). Trainer Jos Luhukay hofft auch in Hannover auf eine gute Leistung seiner Elf. "Für uns ist es wichtig, dass wir auswärts an unsere guten Leistungen anknüpfen. Entscheidend dafür ist, dass wir defensiv stabil stehen", erklärte er auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie.
Dass diese Aufgabe keine leichte wird, ist dem Niederländer bewusst: "Hannover ist zuhause eine sehr starke Mannschaft, die bisher in allen Heimspielen überzeugen konnte. Sie haben eine sehr hohe Qualität in allen Mannschaftsteilen."
Ob Luhukay dabei auf die Dienste von Änis Ben-Hatira zurückgreifen kann, entscheidet sich erst kurzfristig. "Bei ihm muss man abwarten, ob er einsatzfähig ist." Der Mittelfeldspieler hatte am Donnerstag einen Schlag auf den Knöchel bekommen und musste mit dem Training aussetzen. Abgesehen davon werden die Hauptstädter wohl mit der Elf aus dem Spiel gegen Mainz auflaufen.
Schlaudraff in die Startelf?
Auf Seiten Hannovers gab es in dieser Woche nach der erneuten Verletzung von Stürmer Mame Diouf (Muskelfaserriss im Oberschenkel) aus dem Leverkusen-Spiel auch positive Nachrichten zu vermelden: Rechtsverteidiger Steven Cherundolo kehrte nach monatelangem Ausfall in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurück, ebenso wie Christian Pander und Felipe Martins.
Eine Option für Freitagabend ist der US-Amerikaner gleichwohl noch nicht. Dafür fehlt Salif Sane krankheitsbedingt. Für ihn rückt Christian Schulz ins Team. Zudem macht Trainer Mirko Slomka Jan Schlaudraff Hoffnung auf einen Einsatz: "Die Tendenz, ihn spielen zu lassen, geht in diese Richtung."
Ein Lieblingsgegner ist Berlin für 96 nicht. Seit 2002 konnte Hannover nur vier von 18 Spielen gegen den Aufsteiger gewinnen, der letzte Heimsieg datiert von 2009. "Wir wollen unsere Tabellenposition festigen", fordert Slomka einen Sieg. "Und uns damit in der Länderspielpause die Zeit angenehmer gestalten."
Robert Bobbe