
Das Nordduell zwischen dem Hamburger SV und Eintracht Braunschweig am 4. Bundesliga-Spieltag steht voll und ganz im Zeichen der Krise. Errang der gastgebende HSV bislang erst einen Punkt - zum Auftakt beim 3:3 bei Schalke 04 - so wartet die Eintracht noch auf ihren ersten Zähler und steht mit 1:5 Toren und keinem Punkt bereits auf dem letzten Tabellenplatz.
Für den HSV ist ein Sieg gegen Braunschweig Pflicht, um endlich aus dem Tabellenkeller zu kommen. Zuversicht schöpft man in Hamburg aus der knappen 0:1-Niederlage bei Hertha BSC. "Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht, vom kämpferischen her. Natürlich geht das noch besser. Gerade in der 1. Halbzeit hat die Mannschaft nicht das gezeigt, was sie kann. Ich glaube, spielerisch sind wir stärker", sagte Trainer Thorsten Fink nach dem Spiel TV-Sender Sky.
Wie Fink sieht auch Rafael van der Vaart in der Besinnung auf die viel zitierten "deutschen Tugenden" einen ersten Schritt aus der Krise. "Wir geben alles und machen unsere Arbeit und gewinnen hoffentlich nächste Woche", versprach der HSV-Kapitän im Hinblick auf das Braunschweig-Spiel.
Johan Djourou für den HSV wieder am Ball
Dort ist Abwehrchef Johan Djourou auch wieder eine Option, der Schweizer gab im Testspiel gegen den Heider SV (5:1) sein Comeback. "Wenn er topfit ist, wird er auch spielen", bestätigte Fink mopo.de seinen Einsatz. Dafür fehlt Marcell Jansen weiter mit gebrochenem Zeh. "Nach aktuellem Stand fällt er wohl aus", bestätigte Trainer Fink laut bundesliga.de.
Gegner Eintracht Braunschweig musste nach der dritten Saison-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt eine weitere Hiobsbotschaft verkraften: Marcel Correia, in allen drei Saisonspielen Stammkraft in der Defensive fällt mit einer Oberschenkelverletzung mehrere Wochen aus und im Eintracht-Lager wird sogar überlegt, noch einen Ersatz zu verpflichten. "Wir machen uns Gedanken, ob es sinnvoll ist, einen Ersatz zu verpflichten", bestätigte Sportdirektor Marc Arnold. "Aus reinem Aktionismus heraus werden wir aber nicht handeln."
Optimismus bei Eintracht Braunschweig
Trotzdem hat man in Niedersachsen seinen Optimismus nicht verloren. "Beim HSV stehen wir vor einer ähnlichen Situation wie vor dem Frankfurt-Spiel. Wir wollen in Hamburg punkten", gab Deniz Dogan laut Braunschweiger Zeitung die Devise vor. Hemmschuh für den Braunschweiger Erfolg war in den ersten drei Partien vor allem die Offensive, die bisher erst einen Treffer erzielen konnte.
So fordert Dogan beim HSV von seinen Angreifern vor allem eines: mehr Mut. "Was wir phasenweise gegen Frankfurt gezeigt haben, müssen wir beim HSV von Anfang an zeigen. Wir müssen uns steigern, dann werden wir schon Punkte sammeln", so der Innenverteidiger. "Ich werde den Jungs all die vielen positiven Momente aus den ersten beiden Spielen gegen Bremen und in Dortmund wieder näherbringen", kündigte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht eine selbstbewusste Elf für das HSV-Spiel an.