
Shantychöre, Geburtstagsglückwünsche und am Abend eine Gala: Der Hamburger SV hatte den 125. Geburtstag standesgemäß geplant. Der 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 fügte sich in den feierlichen Rahmen ein, auch wenn er etwas glücklich zustande kam.
Vor 57 000 Zuschauern in der ausverkauften Imtech Arena war Neuzugang Artjoms Rudnevs (20. Minute) der Matchwinner. Hannover war spätestens nach der 60. Minute zwar das spielbestimmende Team, fand aber in einem erneut starken René Adler das ein oder andere Mal seinen Meister.
Die Gäste präsentierten sich dabei äußerst selbstbewusst und setzen den HSV in dessen Stadion unter Druck. Der schon in den ersten Partien starke Schlussmann Adler verhinderte einen frühen Rückstand, als er einen Kopfball von Verteidiger Karim Haggui (9.) reaktionsschnell klärte. In der Folge befreiten sich die zunächst auf Konter bedachten Hausherren und spielten gefällig mit.
Für ein Geschenk sah sich dann Gast-Torwart Ron-Robert Zieler genötigt, der seinen Abschlag zum Gegner beförderte. Für die Geburtstagskinder nahm Milan Badelj an und setzte Rafael van der Vaart ein. Der wiederum fand Artjoms Rudnevs, der sich wiederum für das Geschenk bei Zieler auf seine Art bedankte und per Beinschuss für das 1:0 sorgte (20.).
Rudnevs stand in der 39. Minute noch einmal im Mittelpunkt, als er Gegenspieler Karim Haggui mit dem Ellbogen getroffen hatte, von Schiedsrichter Felix Zwayer jedoch nur ermahnt wurde. Noch vor Zwayers Pausenpfiff kam dann Adlers erste große Rettungstat gegen Sergio Pinto (45.)
HSV setzt auf Konter - Hannover drückt
Nach dem Wechsel behielt der HSV seine Kontertaktik im eigenen Stadion bei, zumal 96 mit dem für Jan Schlaudraff ins Team gekommenen Mohammed Abdellaoue den Druck erhöhte. Rudnevs hatte nach Pass des eingewechselten Maximilian Beister das 2:0 auf dem Fuß, doch Zieler parierte (54.). Auf der Gegenseite hatte der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Didier Ya Konan die Riesenchance zum Ausgleich, doch er schoss freistehend aus Nahdistanz am Tor vorbei (61.).
Hannover erhöhte nach der Stundenfrist die Schlagzahl, der HSV hielt dagegent. Einen scharfen Volleyschuss von Lars Stindl (67.) klärte Michael Mancienne per Kopf für den schon geschlagenen Adler auf der Linie. In der Schlussphase war Adler dann aber wieder zur Stelle. Mit glänzenden Paraden gegen Mohammed Abdellaoue (75.) und Ya Konan (81.) rettete er seinem wankenden Team den glücklichen, aber wichtigen Dreier.