
Im vergangenen Jahr schickte Michael Owen seinen Hengst Brown Panther zum Deutschen Derby. In diesem Jahr sind es Claudio Pizarro und Tim Borowski, die mit Black Arrow am Sonntag auf den großen Wurf beim wichtigsten deutschen Rennen hoffen.
Im vergangenen Jahr schickte Michael Owen seinen Hengst Brown Panther zum Deutschen Derby. In diesem Jahr sind es Claudio Pizarro und Tim Borowski, die mit Black Arrow am Sonntag auf den großen Wurf beim wichtigsten deutschen Rennen hoffen.
Nachdem HSV-Ikone Lotto King Karl die Startboxnummern für das 143. Deutsche Derby gezogen hatte, wurde er gefragt, auf welches Pferd er am Sonntag setzen würde. Seine Wahl fiel auf Black Arrow, ausgerechnet auf einen Hengst, der sehr viel mit Werder Bremen zu tun hat.
Pizarro ein Kenner Borowski ein Novize
Der schwarze Pfeil ist im Besitz des Stalles 24. Die Zahl ist kein Hinweis auf ein ominöses Internetgeschäft der Versicherungsbranche oder Ähnliches. Die Erklärung ist eine andere, eine ganz einfache. Die 24 war die ständige Trikotnummer in Bremen von Claudio Pizarro, der in diesem Sommer zum FC Bayern München wechselt.
Gemeinsam mit Mittelfeldspieler Tim Borowski, bekanntlich ein langjähriger Bremer Weggefährte des Stürmers, betreibt der Stürmerstar in Gütersloh bei Trainer Andreas Wöhler einen Rennstall. Der Peruaner ist ein Kenner. In Peru züchtet Pizarro schon seit Jahren Pferde. Sein Gestüt El Catorce hat er nach der 14 benannt, die er in der La Blanquirroja, der Nationalelf, auf dem Jersey trägt.
Pizarro muss von Trainer Wöhler nicht allzu viel erklärt bekommen. Der Torjäger ist vom Fach. Ganz im Gegensatz zu Tim Borowski, der mit dem Erwerb von Black Arrow absolutes Neuland betrat. Er sei "noch unbefleckt, so der Meistertrainer. Borowski, der ab dem 30. Juni vereinslos ist, sei auch erst einmal vor Ort gewesen.
Doch Borowski hat sein Kommen wie natürlich auch Claudio Pizarro für Sonntag angekündigt. Er wird die einzigartige Atmosphäre auf der Horner Rennbahn erleben, wenn das hanseatische Publikum die Pferde auf der Schlussgeraden ins Ziel schreit.
Trainer Wöhler ebenfalls Werder-Mitglied
Dafür, dass am Ende Black Arrow die Nase vorne hat, soll Champions-Coach Wöhler sorgen, der Dritte im Bunde der eine Werder-Vergangenheit hat. In seiner Jugend hat Wöhler Fußball für die Grün-Weißen gespielt.
Nach einer 0:8-Niederlage sah er aber ein, dass nur wenig Aussicht auf eine erfolgreiche Karriere mit dem runden Leder bestand, weshalb er in die Leichtathletiksparte des Vereins wechselte. Auch dort blieb der große Erfolg aus, doch bis heute ist der nun Fünfzigjährige als passives Mitglied fest verbunden mit dem SV Werder Bremen.
"Black Arrow ist ein großes starkes Pferd, sagt Wöhler, der bisher dreimal das Deutsche Derby gewann. Im letzten Jahr landete er mit Waldpark einen Überraschungserfolg. Das Pizarro/Borowski-Pferd ist nicht das einzige Ass, das er im Ärmel hat. Drei weitere Hengste bringt er an den Start.
Trainingsgefährte Novellist ist der härteste Konkurrent
Ein weiteres Wöhler-Pferd, welches lange Zeit eine Derby-Nennung hatte, wird nicht dabei sein. Winafortune, im Besitz von Werder-Manager Klaus Allofs, brachte zuletzt in Bremen nicht die erforderlichen Leistungen.
Doch zurück zu Black Arrow. Für den wurde mit Frankie Dettori ein prominenter Jockey verpflichtet. 21 Jahre ist es her, dass der Italiener seinen ersten großen Erfolg feierte beim Deutschen Derby in Hamburg. Am Sonntag wird er das grüne Jersey mit der großen 24 auf der Brust tragen.
Die Auslosung der Boxen hat ergeben, dass die beiden Favoriten nebeneinander starten werden. Novellist aus der 8 und Black Arrow aus der 9. Die Fans werden gespannt sein, ob Lotto King Karl recht behält und mit dem Tipp auf das Pferd des Erzrivalen den richtigen Riecher hatte.
Uwe Toebe