
Zenit brauchte gegen Liverpool nur eine gute Hälfte. Ajax ist auf dem besten Weg das Finale daheim in der Amsterdam-Arena zu erreichen. Chelseas Oscar genügt eine einzige Ballberührung. Neapel geriet gegen den Außenseiter aus Pilzen zuhause ordentlich unter die Räder.
Zenit St. Petersburg hat sich mit einem 2:0 im heimischen Petrovski-Stadion eine hervorragende Ausgangssituation für das Rückspiel in Liverpool gesichert. Torjäger Hulk und Sergej Semak sorgten mit einem Doppelschlag in der zweiten Hälfte für die Entscheidung. Dabei hätte Liverpool in Halbzeit eins in Führung gehen können, wenn nicht müssen: Torjäger Luis Suarez allein vergab drei gute Chancen für die Gäste.
Hooligan-Attacken vor der Partie
In der zweiten Halbzeit schlug Hulk dann aus dem Nichts zu: Der Brasilianer kam in der 69. Minute in zentraler Position an den Ball und erzielte aus etwa 25 Metern per Gewaltschuss ins linke obere Eck das 1:0, Liverpools Torwart Pepe Reina war chancenlos. Ehe Liverpool sich von dem Schock erholen konnte, traf Semak nach Flanke von Anyukov zum 2:0-Endstand. Liverpool war danach nicht mehr wirklich gefährlich und muss im Rückspiel an der Anfield Road schon auf ein kleines Wunder hoffen.
Vor der Partie war eine Gruppe Liverpool-Fans in St. Petersburg von russischen Hooligans attackiert worden, nachdem sie aus eine Bar kamen: Rund 40 Angreifer sollen dabei unter anderem mit Baseballschlägern ausgestattet gewesen sein, berichten lokale Medien. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand.
Ajax' Traum vom Finale dahoam
Ajax Amsterdam ist immer noch im Rennen um das Europa-League-Finale im heimischen Stadion. In eben dieser Amsterdam-Arena bezwang das Team von Frank de Boer Steaua Bukarest mit 2:0. Innenverteidiger Toby Alderweireld hatte die Gastgeber nach 28 Minuten in Führung gebracht: Eine Freistoß-Flanke von Christian Erikson köpfte er aus kurzer Distanz ein. Nach der Pause machte Ajax alles klar: Ricardo van Rhijn markierte nach schöner Kombination durch die gegnerische Abwehr mit einem Flachschuss aus zehn Metern ins linke Eck den Endstand.
Steaua, das zurzeit von Laurentiu Reghecampf betreut wird, ist im Rückspiel daheim nicht völlig chancenlos, muss nach diesem Ergebnis aber als klarer Außenseiter angesehen werden. Zudem holte sich Mihai Pintilii kurz vor Schluss noch eine Gelb-Rote Karte ab und wird im Rückspiel fehlen.
Oscar der 30-Sekunden-Mann
Der FC Chelsea hat sich bei Sparta Prag eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche gesichert. Matchwinner war der eingewechselte Oscar, der in der 82. Minute den Siegtreffer erzielte.
Nach starken 15 Minuten überließ Chelsea den Gastgebern mehr und mehr das Mittelfeld, Sparta erspielte sich in der Folgezeit zwei gute Chancen zur Führung durch David Lafate. Nach einer torlosen ersten Hälfte entwickelte sich auch in Halbzeit zwei kein hochklassiges Spiel. Nach 81 Minuten wurde Oscar eingewechselt, und der Brasilianer brauchte keine 30 Sekunden, um das Spiel zu entscheiden: Nach feinem Doppelpass mit Eden Hazard schob er den Ball mit seiner ersten Ballberührung aus zwölf Metern überlegt ins linke Eck. Beim amtierenden Champions-League-Sieger spielte Marko Marin von Beginn an und wurde nach 68 Minuten ausgewechselt.
Falsche Rollenverteilung in Neapel
Der SSC Neapel hat sich vor heimischem Publikum bis auf die Knochen blamiert. Mit 0:3 unterlag man dem tschechischen Vertreter Viktoria Pilsen, Matchwinner war dabei Gästetorwart Matus Kozacik, der insgesamt acht Schüsse parieren könnte.
Trainer Walter Mazzarini ließ bei den Hausherren zunächst Marek Hamsik auf der Bank, fand seine Mannschaft aber nach 28 Minuten im Rückstand, als Vladimir Darida nach Vorlage von Jan Kovarik zum 1:0 für die Gäste traf. Nach 45 Minuten kam auch Hamsik für Gamberini ins Spiel, vor dem Tor blieb der SSC aber zu harmlos. Elf Minuten vor Schluss machte Frantisek Rajtoral alles klar, den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Stanislav Tecl in der letzten Spielminute.
Ein Sieg der in dieser Höhe zu hoch ausfiel, trotzdem ist Viktoria Pilsen damit so gut wie im Achtelfinale. Napoli kann sich dagegen auf die heimische Liga konzentrieren.
Adrian Bohrdt