
Den Abstieg noch einmal aufgeschoben und Champions-League-Aspirant Borussia Mönchengladbach mächtig düpiert: Beim Heimdebüt von Interimstrainer Daniel Stendel hat Schlusslicht Hannover 96 mit einem hart erkämpften 2:0 (0:0)-Sieg seine haarsträubende Misserfolgsserie beendet. Gegen den Bundesliga-Fünften waren die Niedersachsen über weite Strecken das dominierende Team und hatten den ersten Heimsieg der Rückrunde mehr als verdient.
"Es steckt viel drin in dieser Mannschaft, wir freuen uns, dass wir offenbar den richtigen Schalter gefunden haben", sagte Stendel bei Sky. Gladbachs Trainer Andre Schubert fand in der Analyse keine lobenden Worte für sein Team: "Wir müssen näher am Mann sein, aggressiver sein. Das sind die Basics, die hat Hannover heute besser gemacht."
Der Treffer des erst 19 Jahre alten Nachwuchsspielers Waldemar Anton setzte den Schlusspunkt hinter eine Durststrecke von 559 Minuten ohne Torerfolg vor eigenem Publikum. Der Defensivakteur war vier Minuten nach Wiederbeginn erfolgreich. Für den Endstand sorgte Artur Sobiech nach exakt einer Stunde per Abstauber.
Damit setzte sich die Auswärtsschwäche der Gladbacher fort, die in dieser Verfassung kein Kandidat für die Königsklasse sind. In der Rückserie gelang noch kein einziger Sieg auf fremden Plätzen.
Ganz anders als unter Stendels Vorgänger Thomas Schaaf übernahmen die Norddeutschen von der ersten Spielminute an die Initiative und ließen die Rheinländer kaum zur Entfaltung kommen. Der Druck war phasenweise so stark, dass das Aufbauspiel der Gäste fehlerhaft und berechenbar blieb und die "Roten" kaum in Gefahr brachte.
96 furios aus der Pause
Es dauerte allerdings bis zur 19. Minute, ehe die Platzherren vor 46.196 Zuschauern in der WM-Arena am Maschsee zu ihrer ersten klaren Torgelegenheit kamen. Mittelfeldregisseur Hiroshi Kiyotake tauchte plötzlich frei vor Gladbachs Torhüter Yann Sommer auf, drosch den Ball jedoch aus acht Metern Entfernung über die Querlatte. Neun Minuten später parierte 96-Torwart Ron-Robert Zieler gegen Fabian Johnson, in der 41. Minute reagierte Sommer gegen Noah-Joel Sarenren-Bazee glänzend.
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Nach dem Seitenwechsel und dem raschen Führungstor hielt die Überlegenheit der Hannoveraner an. Selbst nach dem 2:0 gelang es den Gladbachern nicht, erfolgversprechende Angriffe zu starten. Daran änderten auch die Einwechslungen von Ibrahima Traore und Patrick Herrmann in der 54. Minute nichts - Zieler geriet nie ernsthaft in Bedrängnis.
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Vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart hatten die 96-Fans in der Nordkurve mit einer Choreographie an sportlich erfolgreichere Tage des Tabellenschlusslichts erinnert. Der Traditionsverein war in dieser Woche 120 Jahre alt geworden.