
Nach dem Schlusspfiff stieg die Dortmunder Derby-Party, bei den Borussia-Fans entlud sich die pure Erleichterung über den am Ende noch gefährdeten Sieg im Prestigeduell gegen Schalke 04. "Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn wir hatten so viele Torchancen. Aber es ist gutgegangen, das ist das Wichtigste", resümierte BVB-Trainer Thomas Tuchel nach dem 3:2 (2:1) bei seiner erfolgreichen Derby-Premiere und atmete tief durch.
Bis 20 Minuten vor dem Ende schien der BVB auf der Siegerstraße, bevor Klaas-Jan Hunterlaar mit seinem zweiten Tor in einem emotionsgeladenen und teilweise hektischen 147. Duell der Revier-Nachbarn für den Anschlusstreffer und neue Spannung sorgte. "Schade, dass man nach einem solch guten Spiel nichts mitnimmt", klagte der Niederländer.
Am Ende reichte das 14. Saisontor von Pierre-Emerick Aubameyang (47.) zum Sieg des BVB, der seinen zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga festigte, den Vorsprung auf den Dritten auf acht und auf Königsblau auf neun Zähler vergrößerte - nach oben rechnen sich die Dortmunder jedoch nichts mehr aus.
"Mit 29 Punkten wären wir in Spanien, Italien und England Tabellenführer, aber da spielt ja auch nicht Bayern München mit. Die gewinnen jedes Spiel, das ist das Problem", sagte Sportdirektor Michael Zorc bei Sky.
Nächste Batman-Show von Auba
Schalke steckt dagegen weiter in der Krise und ist seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg. Dennoch war Trainer André Breitenreiter nicht unzufrieden: "Andere lassen sich hier abschlachten, wir sind zurückgekommen."
Shinji Kagawa (30.) hatte die Borussen vor 79.954 Zuschauern im ausverkauften Stadion in Führung gebracht, bevor Huntelaar (33.) umgehend der Ausgleich gelang. Nationalspieler Matthias Ginter (43.) hatte noch vor dem Wechsel für die erneute BVB-Führung gesorgt.
Aubameyang lüftete nach dem 3:1 sein Trikot und präsentierte ein Batman-T-Shirt in Erinnerung an die BVB-Gala im Derby am 28. Februar (3:0). "Das hatte ich mir mit Marco ausgedacht. Ich widme ihm deshalb mein Tor", sagte "Auba", zumal Reus wegen einer Verletzung nicht auflaufen konnte.
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"Der Sieg ist mehr als verdient. Wir hätten eigentlich das 4:1 machen müssen und legen stattdessen das 2:3 vor. Da wurde es noch einmal eng", ergänzte Zorc.
BVB insgesamt besser
Die Partie erinnerte zumindest in der Anfangsphase an das letzte Duell in Dortmund. Der BVB dominierte, sorgte immer wieder für Torgefahr. Die Gäste versuchten den Spielaufbau der Borussen früh zu stören und kamen nur sporadisch zu Entlastungsangriffen.
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Dortmund hatte mehr Ballbesitz, die bessere Zweikampf-Quote und Spielanlage. Nach dem Wiederanpfiff erhöhte das Team von Thomas Tuchel noch einmal den Druck, der Treffer von Aubameyang war die logischen Konsequenz.
Die Borussen versäumten es angesichts weiterer hochkarätiger Chancen, den Sack frühzeitig zuzumachen und mussten in der Schlussphase einige brenzlige Situationen klären. Die beste Chance auf den Ausgleich vergab Pierre Emile Höjbjerg bei einem Schuss an den Pfosten (80.). Eine Rudelbildung in der 90. Minute bildete den Abschluss eines hochklassigen Derbys.