
Nach der 0:2-Pleite gegen den FC Bayern München hat sich der FC Schalke im Heimspiel gegen Mainz 05 rehabilitiert und die Fans mit einem 3:0 versöhnt. Zwar hatten die Knappen durchaus ihre Probleme, sorgten aber dennoch für zufriedene Gesichter bei den Anhängern.
59.116 Zuschauer hatten den Weg in die VeltinsArena gefunden und wollten eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Pleite bei den Bayern sehen. Im Endeffekt reichte es zu einem 3:0-Erfolg bei dem der Peruaner Jefferson Farfan mit einem verwandelten Foulelfmeter (21.), Lewis Holtby (81.) sowie Teemu Pukki (89.) die Treffer erzielten.
Dabei zeigte sich der FSV Mainz 05 als der auswärtsschwache Gegner, der vor dem Match erwartet worden war. Denn die Rheinhessen haben lediglich eins der letzten 19 Auswärtsspiele gewonnen und auch beim FC Schalke gab es nichts zu holen. Zuletzt hatte Mainz am 31. März mit 3:0 bei Werder Bremen gewonnen.
FC Schalke 04 feiert einen Pflichtsieg - mehr nicht
"Es war kein gutes Spiel von uns und trotzdem haben wir 3:0 gewonnen. Wir wissen selber, dass es heute kein glanzvolles Spiel von uns war", analysierte Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes seinen Arbeitstag, der von zaghaften Pfiffen einiger immer noch unzufriedenen Fans begleitet wurde. Auf Mainzer Seite durfte man wirklich nicht glücklich sein.
Denn die Elf von Trainer Thomas Tuchel wollte nach dem Erfolg gegen den FC Augsburg eigentlich nachlegen und hatte sich vorgenommen, mindestens einen Punkt aus Schalke mitzunehmen. "Wir haben sehr gut gespielt, aber wir müssen mehr daraus machen. Uns hat vorne die Zielstrebigkeit gefehlt", meinte der Mainzer Nikolce Noveski.
Schalkes Coach Huub Stevens hatte mit drei Umstellungen auf die schwache Vorstellung gegen den FC Bayern München reagiert. Für den verletzten Jermaine Jones durfte Marco Höger in der ersten Elf auflaufen, der niederländische Neuzugang Ibrahim Afellay feierte seine Heimpremiere in der Startelf und auch der Japaner Atsuto Uchida bekam das Vertrauen des Trainers.
Mainz 05 gegen Schalke ohne Offensivaktionen
Die von Stevens und Sportdirektor Horst Heldt geforderte Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Mit offensiver Ausrichtung und aggressiver Zweikampfführung wollten die Gastgeber von Beginn an die erhebliche Mängelliste aus dem Spiel gegen die Bayern vergessen lassen. Glanzvoll war der Auftritt allerdings nicht, aber das war auch nicht die erste Aufgabe der Mannschaft.
Bereits in der vierten Minute verpassten die Schalker bei zwei aufeinanderfolgenden Eckbällen nur knapp die Führung. Nach einem Kopfball von Kyriakos Papadopoulos musste Elkin Soto für Mainz 05 auf der Linie retten, Höger verpasste danach nur knapp und auch sein Volleyschuss wurde schließlich von Mainz-Keeper Christian Wetklo entschärft (11.).
Mainz 05 lief fiel, stelle die Räume zu. Allerdings litt das Offensivspiel, Chancen gab es nicht zu sehen. In der 19. Minute setzte sich Andreas Ivanschitz mal auf der linken Seite durch, seine Hereingabe verpasste Zdenek Pospech knapp. Viel mehr ließ das gut harmonierende Schalker Innenverteidiger-Duo Benedikt Höwedes und Papadopoulos nicht zu.
Ivan Klasnic feiert sein Comeback für Schalke 04
Vorne war der glücklose Afellay zumindest indirekt am verdienten 1:0 beteiligt. Wetklo konnte einen Linksschuss des Niederländers nur nach vorne abklatschen (20.), Verteidiger Júnior Díaz langte gegen Höwedes ungestüm hin und Schiedsrichter Robert Hartman entschied auf Strafstoß, den Farfan sicher verwandelte (21.). Damit waren die Offensivaktionen auch ausgeschöpft.
Ähnlich ereignislos verlief zunächst die zweite Hälfte. Die ballsicheren Mainzer arbeiteten sich immer besser ins Spiel, hatten mehr Ballbesitz - aber keine Torchancen. Die Schalke-Fans wurden langsam ungeduldig und quittierten die tempoarme Leistung ihrer Lieblinge mit Pfiffen. Die Gäste setzten in der Schlussphase alles auf eine Karte. Sogar der eingewechselte Ivan Klasnic (75.) durfte nach vier Jahren Bundesliga-Pause ein Comeback feiern, aber jubeln durften die Schalker. Holtby und Pukki machten alles klar.