Für die englische Zeitung The Mail war es "DAS Rennen aller Rennen" - es war zumindest das lauteste der Leichtathletik-Geschichte: 80.000 brüllten ihren Läufer-Helden Mo Farah zum Triumph über 5000 Meter. Wie schon eine Woche zuvor bei seinem 10.000-Meter-Sieg erbebte das Olympiastadion von London. "Es gibt keine Worte, das zu beschreiben", sagte der gebürtige Somalier später zur Stimmung. "Magic Mo" war am Sonntag auf allen Titelbildern. "Historischer Mo-Ment", schrieb der Sunday Mirror, "History Man" der Sunday Telegraph. Farah hatte erneut der sonst so übermächtigen Konkurrenz aus Afrika die Fersen gezeigt. Er siegte am Samstagabend in 13:41,66 Minuten und als siebter Athlet der Olympia-Historie auf beiden Langstrecken. "Meine Frau bekommt Zwillinge und ich will nicht, dass der eine Gold kriegt und der andere nicht", erklärte der 29-Jährige. Die Siegehrung verschoben die Olympia-Gastgeber entgegen dem Protokoll ganz auf den Schluss. Um 21.58 Uhr betrat Farah noch einmal die Arena, blickte ernst in die erneut entfesselte Menge und seine Augen füllten sich mit Tränen. Der größte Chor der Spiele sang ihm "God save the Queen." Gattin Tania stand in der ersten Reihe und klatschte, Tochter Rihanna (7) hüpfte mit erhobenen Armen auf und ab.