Die jamaikanischen Supersprinter um Usain Bolt müssen nach ihren olympischen Sturmläufen öfter als bisher mit Besuchen der Dopingfahnder rechnen. Diese Auffassung vertritt Richard Pound, der frühere Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. "Ich glaube, dass sie nach ihren außerordentlichen Ergebnissen, die sie hier erzielt haben, bei Jedermann auf dem Radar sein werden", betonte der Kanadier in einem Interview von Reuters Television. Nach Auffassung von Pound könnten die Kontrollen in Jamaika noch zielgerichteter und intelligenter sein. "Sie sind eine der Gruppen, die schwer zu testen sind", sagte der frühere Schwimmer, der auch dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) angehört. Pound deutete die Probleme der Dopingkontrolleure an: Es sei nicht einfach, "da reinzukommen und sie zu finden und so weiter". Bis zum Sieg im Kampf gegen Doping sei es noch ein langer Weg, meinte Pound, zeigte sich aber optimistisch. "Wir fangen an, bei den intelligenten Kontrollen besser zu werden", sagte der 70-Jährige. Dies sei nicht der Anfang vom Ende, sondern das Ende des Anfangs. Das Dopingkontrollsystem bei den Olympischen Spielen in London sei "erstklassig". Das IOC hatte die Rekordzahl von rund 3500 Dopingtests angesetzt. Jamaikas Sprinter hatten im Olympiastadion fast alles abgeräumt: Bolt gewann die 100 und 200 Meter und mit der Staffel sein drittes Gold. Shelly-Ann Fraser-Pryce siegte im 100-Meter-Rennen. Die Karibik-Sprinter waren damit erneut die dominierende Nation.