
43 Minuten lang hatte sich Fürth gegen die Bayern behauptet und die Münchener dabei kaum zur Entfaltung kommen lassen. Doch dann bestrafte Thomas Müller den ersten Fehler des Neulings, in der zweiten Hälfte rückten die Roten das Kräfteverhältnis wieder gerade.
In einem in der ersten Halbzeit dürftigem Bundesliga-Spiel sorgte Thomas Müller kurz vor der Pause für den Führungstreffer der Bayern (43. Minute). Mario Mandzukic (57.) und ein Eigentor von Thomas Kleine nach einem Schuss von Arjen Robben (78.) sorgten letztlich dafür, dass die Bayern nach dem ersten Spieltag an der Spitze stehen, während die Fürther nach der Liga-Premier erst einmal die Rote Laterne innehaben.
Shaqiri durfte mit Fürth debütieren
18.000 Zuschauer waren in die Trolli-Arena gekommen, um zumeist die eigenen Grün-Weißen Liga-Debütanten zu bestaunen. Dafür gab es aber auch eine Premiere auf der Gegenseite zu bestaunen: Der für knappe zwölf Millionen vom FC Basel verpflichtete Xherdan Shaqiri feierte seinen Einstand bei den Bayern, weil Franck Ribery wegen einer fiebrigen Erkältung in München geblieben war.
Immerhin in Fürth, aber nur auf der Bank dabei, war Bastian Schweinsteiger, während Jupp Heynckes auf Diego Contento, Rafinha, Daniel van Buyten, David Alaba und Mario Gomez verzichten musste. Auf der Gegenseite blieb nur ein halbwegs bekannter Name draußen: Gerald Asamoah nahm zunächst neben Trainer Mike Büskens Platz.
Ein Bayern-Tor wie aus dem Nichts
Und der Altmeister musste zunächst einem Spiel von der Sorte: Die Einen - nämlich Fürth - konnten nicht, die Anderen - die Bayern - wollten dagegen offensichtlich nicht. In der ersten halben Stunde gab es vor allem auf Münchener Seite zwar viele Ballstaffetten, aber keine Torchance. Wenn sich denn doch einmal so etwas wie eine Möglichkeit bot, wirkte das eher unglücklich. So schnien Debütant Shaqiri weniger geeignet, mit seinen 1,69 Meter Abnehmer eines Kopfballs zu sein (28.) oder Thomas Müller mit einem Wust aus Eckfahne und eigenen Beinen nicht klarzukommen (33.).
Umso überraschender und der Stimmung etwas abträglich war dann der Führungstreffer durch Thomas Müller, der nach einer Shaqiri-Ecke und einem Kopfball von Dante die Abwehr von Heinrich Schmidtgal vor die Füße bekam und sich diese Chance zum 1:0 nicht nehmen ließ (43.). Die 43 Minuten zuvor hatte Fürth im Rahmen der eigenen Möglichkeiten agiert, 43 Minuten lang den Bayern die Stirn geboten - um sich dann beim ersten, kleinsten Fehler eiskalt bestrafen zu lassen.
Bayern legt nach: Shaqiri wirbelt, Mandzukic trifft
Bayern-Trainer Jupp Heynckes schien nach Wiederanpfiff die passenden Worte für die Kabinenansprache gefunden zu haben. Die Münchener wirkten nach der Pause agiler, mit mehr Zug nach vorne. Das war allerdings auch der veränderten Spielweise der Fürther geschuldet, die nun ihrerseits den Gästen mehr Raum zum agieren ließen.
Diese Änderung bestraften die Bayern in Person von Mario Mandzukic. Shaqiri setzte Robben ein, der abzog. Torwart Max Grün konnte diesen Versuch nur abklatschen lassen, Mandzukic sagte danke und köpfte aus kurzer Distanz in Grüns Tor ein. Die zweite unglückliche Abwehr, das zweite Gegentor - bei den Fürthern war ein Muster erkennbar, dass in Bayerns 2:0-Führung mündete. Bei den Bayern war ebenfalls ein Trend erkennbar: Shaqiri wirbelte immer mehr die Fürther durcheinander.
Robben setzt den Bayern-Schlusspunkt
Kurz danach hatte der kleine Schweizer erst einmal Feierabend. Bastian Schweinsteiger, immer wieder gut für eine Formdiskussion, durfte am ersten Bundesliga-Spieltag noch einmal für die letzten 20 Minuten ran. Für das Endergebnis sorgte schließlich Robben mit einem Tor, dass ursprünglich eine Flanke werden sollte. Doch Thomas Kleines Schienbein geriet dazwischen, sodass der Ball sich unhaltbar für Grün zum 3:0 der Bayern ins Tor senkte (78.).
Grün durfte sich in der Folgezeit noch mehrfach auf seine Bundesliga-Tauglichkeit testen lassen und bestand dies mit Bravour. An den Tatsachen änderte dies natürlich nichts. Am Ende ihres ersten Spieltages in der höchsten deutschen Spielklasse steht die SpVgg Greuther Fürth am Tabellenende, während die Bayern auf den, ihrem Selbstverständnis nach angestammten, ersten Platz rückten.