
Der VfB Stuttgart will aus der Not "Europa League-Aus" eine Tugend machen und Kapital aus der vermeintlichen Müdigkeit von Gegner Eintracht Frankfurt nach dessen grandioser Europa-Rückkehr schlagen. Der dritte Bundesliga-Sieg in Folge muss her.
VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt (So., 17:30 Uhr)
Ob man beim VfB Stuttgart angesichts der Europa League-Teilnahme von Gegner Eintracht Frankfurt Futterneid empfindet, ist nicht ganz klar. Doch gegen die Hessen soll der dritte Erfolg hintereinander in der Bundesliga die Weiße Weste von Trainer Thomas Schneider bewahren.
Der Nachteil der verpassten Europa League soll für die Stuttgarter nun gegen die Hessen zum Vorteil werden, hatten die doch nur knapp drei Tage Pause nach dem 3:0 gegen Girodins Bordeaux. "Wir müssen diesen aber auch nutzen", sagte Stürmer Vedad Ibisevic der Stuttgarter Zeitung.
VfB Stuttgart: Gute Dinge im Traditionstrikot?
Schneider hatte nach dem dritten Spieltag anstelle des entlassenen Bruno Labbadia übernommen und nach drei Bundesliga-Niederlagen zwar das Aus in der Europa League-Qualifikation nicht verhindern, konnte aber bislang von keinem Gegner bezwungen werden. Nach dem Remis gegen HNK Rijeka gewannen die Stuttgarter ihre Bundesliga-Partien gegen Hoffenheim und in Berlin.
Gegen Eintracht Frankfurt sollen nun aller guten Dinge drei werden. Und das im Traditionstrikot anlässlich des 120-jährigen Jubiläums. Jedoch voraussichtlich ohne Moritz Leitner, der sich eine Prellung im Kniegelenk zuzog. Und freiwillig ohne andere Neuzugänge wie Mohammed Abdellaoue und Konstantin Rausch, die sich unter Schneider weiterhin auf der Ersatzbank wiederfinden.
Eintracht Frankfurt mit europäischem Rückenwind
Was die Stuttgarter als ihren Vorteil nutzen wollen, kann ebenso zugunsten der Eintracht funktionieren. Die Hessen feierten vor ausverkauftem Stadion eine grandiose Rückkehr in den Europapokal und überzeugten mit schnellen Toren. Nach 15 Minuten stand es für die Eintracht gegen Bordeaux bereits 2:0, der 3:0-Endstand war schließlich das, was man einen Einstand nach Maß nennt.
Auch Trainer Armin Veh, wie Schneider in diesem Jahr 2006 als relativ unbekannter Trainer zum VfB Stuttgart gekommen, dürfte somit seine Rückkehr ins Ländle zunächst genießen können. Die kurzzeitige Sorge um Sebastian Rode, der 20 Minuten vor dem Abpfiff verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, war bereits zu Spielende zerstreut. "Im ersten Moment war ich geschockt, weil es das Knie war, an dem ich meinen Kreuzbandriss hatte", zitierte der Darmstädter Anzeiger Rode. "Es sieht doch nicht ganz so schlimm aus."