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Der folgende Kollaps der Fernsehverträge warf die deutschen Vereine im internationalen Vergleich zurück, wovon sie sich lange nicht erholt haben. In den sechs Jahren unmittelbar vor der Insolvenz der Kirch-Gruppe war jedes Jahr ein Bundesligist im Halbfinale der Champions League. In den sechs Jahren danach schaffte es nicht ein einziger deutscher Club in die Runde der letzten Vier.
Der Zusammenbruch des Kirch-Imperiums und die Abhängigkeit der Clubs von seinem Geld aber hätten durch die neuen Financial Fair Play-Regeln gar nicht verhindert werden können. Denn die Einnahmen aus den TV-Verträgen würden als fußballinterne Einnahmen gewertet, die voll und ganz für Spielergehälter ausgegeben werden dürften.
Das alles soll aber keine pauschale Ablehnung des neuen Lizenzierungssystems rechtfertigen. Es scheint nur an der Zeit zu sein, einige falsche Vorstellungen darüber, was das Financial Fair Play eigentlich ist, aus der Welt zu schaffen. Vielleicht wird es durch Platinis Projekt weniger Insolvenzen in Europas Fußball geben. Mehr Ausgeglichenheit vermutlich nicht.
Daniel Raecke