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Es ist ohnehin schwer, aufgrund einer eigentlich außerhalb des Platzes stattgefundenen Geschichte, den Wert eines College-Spielers für die NFL-Teams festzumachen. Den einen oder anderen sportlich Verantwortlichen mag die Charakterfrage plagen, der eine oder andere Coach mag darauf pfeifen und sich freuen, dass Kollege A in der Draftreihenfolge vor ihm auf einen guten Spieler, der er nun einmal unbestreitbar ist, wie Manti Teo'o verzichtet hat.
Wenn Teo'o wirklich auf die nicht-existente Freundin reingefallen ist, wird er es in der NFL nicht ganz leicht haben, der ein oder andere Witz auf seine Kosten gerissen werden und gegnerische Fans und Spieler sicher nicht am Trash Talk sparen. Am Ende bleibt die Episode eine Fußnote in seinem Wikipedia-Eintrag, so er denn eine fruchtbare Karriere bei den Profis hinlegt.
Sollte er jedoch selbst an diesem Betrug beteiligt sein, dürfte dies weiter reichende Auswirkungen auf seine NFL-Karriere haben. Die Auswahl der Teams dürfte sich auf die beschränken, bei denen oben genannten Coaches, die eher ein Auge in Charakterfragen zudrücken, beschränken. Die Medien würden die Geschichte bei jeder Free Agency oder jedem Trade und natürlich schlechten Leistungen in wichtigen Spielen hervorholen.
Seth Meyers und das Schlusswort
Was bei den Untersuchungen aus dem Fall Teo'o auch herauskommen wird, er dürfte trotzdem seinen Weg in die NFL finden. Schließlich hätte er niemanden so betrogen, dass es strafrechtlich relevant wäre. Und letztlich ist das Ganze auch eine aufgebauschte Geschichte vieler Medien, die sich gerne an sogenannten "Human-Interest"-Geschichten auch im Sport bedienen. Sollten Journalisten jetzt anfangen, jede Aussage eines Sportlers über tote Verwandte zu recherchieren? Mit Sicherheit nicht, aber vielleicht sollte man diese Privatsachen privat sein lassen und sich auf den Sport konzentrieren.
Comedian Seth Meyers brachte es in den vergangenen Tage via twitter.com auf den absurden Punkt: "Die Witze auf Kosten Teo'os sind alle sehr witzig. Aber wir sollten uns vor Augen führen, dass eine Person, die nie existierte, gestorben ist."