Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio hat der zweimalige Fecht-Europameister Jörg Fiedler seine Karriere bei den deutschen Meisterschaften in seiner Geburtsstadt Leipzig beendet. "Ich sehe den Abschied von Jörg vom Sport mit einem weinenden und einem lachenden Auge", teilte Dieter Lammer, Präsident des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) am Samstag mit. Fiedler soll künftig Trainer am Bundesnachwuchs-Stützpunkt in der Messestadt Leipzig werden.
Der 38 Jahre alte Fiedler wurde 2011 und 2013 Europameister im Degenfechten und gewann mit der Mannschaft 2004 in Athen Olympiabronze. Nach dem Aus in der Qualifikation für Rio hatte der dreimalige Olympia-Teilnehmer Fiedler noch offen gelassen, ob er seine Karriere bis zur Heim-WM 2017 in Leipzig fortsetzen wird.
Die sportlichen Entscheidungen bei der DM auf Degen gerieten durch den Rücktritt Fiedler etwas in den Hintergrund. Im Abwesenheit von Olympiasiegerin Britta Heidemann ist Nadine Stahlberg (Offenbach) deutsche Meisterin im Degenfechten geworden. Die 20-Jährige bezwang in Leipzig im Finale Ricarda Multerer aus Heidenheim mit 15:9. Beate Christmann (Tauberbischofsheim) und Vanessa Riedmüller (Heidenheim) teilten sich den dritten Platz. Imke Duplitzer (Halle), Titelverteidigerin und Olympiazweite in der Mannschaft 2004, wurde Siebte.
Bei den Männern holte sich Richard Schmidt den Titel. Der 23-Jährige aus Tauberbischofsheim siegte im Finale gegen Fabian Herzberg (Leverkusen) mit 15:11. Vorjahressieger Constantin Böhm aus Heidenheim und der Solinger Raphael Steinberger teilten sich Platz drei.
Britta Heidemann war drei Wochen nach der verpassten Olympiateilnahme in Leipzig nicht angetreten. Beim europäischen Kontinentalentscheid in Prag hatte die Degen-Olympiasiegerin von Peking im Viertelfinale verloren und damit die letzte Chance auf die Qualifikation für die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) vergeben.