
Der von seiner Sperre vorzeitig begnadigte Robert Lewandowski feierte eine furiose Rückkehr beim BVB gegen Hannover 96 und schoss Borussia Dortmund mit einem Doppelpack zum 3:1-Sieg.
Borussia Dortmund ist nach dem Remis gegen Borussia Mönchengladbach in der Liga und dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern München wieder auf Kurs. Am 24. Spieltag bezwang das Team von Trainer Jürgen Klopp Hannover 96 zuhause mit 3:1 (2:1).
Ein Doppelpack von Robert Lewandowski (8./21.) und das erste Tor von Julian Schieber ebneten den Dortmunder Sieg. Mohammed Abdellaoue erzielte den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (40.).
Hannover, das in der Fremde eine miserable Bilanz aufweist (zwei Siege, ein Remis, neun Niederlagen), muss mit der erneuten Auswärtsniederlage weiterhin um den Anschluss an die internationalen Plätze kämpfen. Der BVB hat den zweiten Platz gegenüber Bayer Leverkusen dagegen behauptet.
Klopp baut den BVB um
BVB-Coach Klopp gönnte nach dem 0:1 im Pokalviertelfinale in München seinen Dauerbrennern Lukas Piszczek, Mario Götze und Sven Bender eine Pause. Dafür durften Jakub Blaszczykowski , Sebastian Kehl und Julian Schieber von Beginn an ran. Kevin Großkreutz bekleidete als Außenverteidiger die ungewohnte Position rechts hinten.
Auch Lewandowski war wieder spielberechtigt. Seine Rotsperre aus der Partie gegen den Hamburger SV wurde vom DFB-Bundesgericht um ein Spiel reduziert. Nicht gereicht hat es dagegen wie schon im Pokal für Innenverteidiger Mats Hummels (Infekt). Er wurde wiederum von Felipe Santana ersetzt.
Lewandowski schnürt Doppelpack
Eine Woche nach dem 5:1-Prestigeerfolg über den Hamburger SV zeigte Hannover 96 dieses Mal vor allem in der ersten Halbzeit eine ganz schwache Leistung. Nach acht Minuten besorgte der BVB die zu diesem frühen Zeitpunkt bereits überfällige Führung. Lewandowski vollendete eine maßgeschneiderte Vorlage von Großkreutz nach dessen vortrefflichen Zusammenspiel mit Blaszczykowski zum 1:0.
Auch danach hatte der Double-Sieger die Partie fest im Griff. Besonders Sébastien Pocognoli und Konstantin Rausch waren bei Hannover hoffnungslos überfordert. Folgerichtig nutzte der BVB die Schwächen auf der linken Abwehrseite gnadenlos aus. Wieder war es eine Kombination zwischen Blaszczykowski und Großkreutz, die den Treffer erst ermöglichte. Großkreutz' Schuss konnte Zieler noch parieren, beim Abstauber durch Lewandowski war er dann aber machtlos (21.).
Nach den Gegentoren mühte sich 96 um mehr Offensivdrang. Wenn es dann aber mal nach vorne ging, standen Abdellaoue, Artur Sobiech oder Didier Ya Konan im Abseits. Der Anschlusstreffer durch Abdellaoue kurz vor der Pause kam nur unter kräftiger Mithilfe der Dortmunder zustande und glich einer Slapstick-Einlage. Erst gewann Ya Konan im Strafraum ein Kopfballduell gegen Marcel Schmelzer, dann bugsierte Santana die Kugel mit dem Hinterkopf aufs eigene Tor. Roman Weidenfeller lenkte den Ball zwar mit den Fingerspitzen noch an die Latte, im Nachsetzen hatte Abdellaoue aber keine Mühe, aus kurzer Distanz ins leere Tor einzuköpfen (40.).
Schieber gelingt erstes Saisontor
In der zweiten Halbzeit kam Hannover etwas verbessert aus der Kabine. Trainer Mirko Slomka reagierte in der Pause und brachte Manuel Schmiedebach für den schwachen Rausch. Der Wechsel verhalft 96 zwar zu deutlich mehr Stabilität, dennoch erarbeiteten sich die Gäste wenig Tormöglichkeiten und blieben insgesamt viel zu harmlos.
Der BVB stand defensiv gut organisiert und wartete vorne auf seine Möglichkeit, den Deckel drauf zu machen. Schließlich war es Julian Schieber, der seine Chance nutzte und das Vertrauen des Trainers mit seinem ersten Bundesligator im Dortmunder Dress zurückzahlte. Eine Vorlage des starken Blaszczykowski schob der 24-Jährige zum 3:1-Endstand ein (72.).
Insgesamt hatte Dortmund das Spiel vor 80.300 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park zu jeder Zeit im Griff. Lewandowskis Rückkehr nach Rotsperre beflügelte die Leistung der Hausherren in zusätzlich. Der Pole erzielte seine Saisontreffer 15 und 16 und machte auch sonst ein starkes Spiel. Hannover bestätigte seine Auswärtsschwäche und hat nun drei Punkte Rückstand auf einen Europa-League-Platz.
Jakob Kunz