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uch auffällt, und das kann Abramovich nicht froh stimmen: Das Umsatzwachstum Chelseas war selbst in der abgelaufenen Saison nicht größer als das durchschnittliche Wachstum der großen Vier. Das liegt unter anderem am angesprochenen kleineren Stadion, aber auch daran, dass die Marktposition der hoch profitablen größeren Clubs einfach zu stark ist.Sind das nun gute Nachrichten für den FC Bayern? Ja, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Champions League an Chelsea scheitern, wird in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach eher kleiner als größer. Wer aber glaubt, dass Bayern durch das FFP in Zukunft zwingend zur Nummer eins in Europa werde (und das ist sinngemäß in viel zu vielen deutschen Medien zu lesen), der übersieht, dass nicht Chelsea auf Dauer der Hauptkonkurrent um diesen Status ist. Sondern United, Barcelona und Real Madrid.
Was aber das Financial Fairplay betrifft, so ist wohl Manchester City der einzige Premier League-Club, der es wirklich sehr schwer haben dürfte, innerhalb von wenigen Jahren alle Bedingungen zu erfüllen. Das aber nicht, weil City unverantwortlicher oder unsolider wirtschaften würde als Chelsea - sondern, weil sie in diesem Sinne zu spät damit angefangen haben. Die Blues aus London haben sich mit gigantischen Investitionen in den Kreis der Spitzenclubs hochgekauft. Und dort sind sie jetzt eben schon.
Wie wir in einem früheren Artikel zum FFP-System schon angemerkt haben, belohnt die neue Regel weniger "gutes Wirtschaften". Sondern sie belohnt vor allem die Clubs, die bei ihrem Inkrafttreten schon steinreich sind. Die reichen Clubs wiederum werden in ihrer marktbeherrschenden Position gefestigt, weil es potenziellen Konkurrenten (wie City, PSG oder Zenit St. Petersburg) nun verboten wird, mit großen Investitionen zur Spitze aufzuschließen. In diesem Sinne bestätigt das System den Status Quo und schreibt ihn auf Jahre hinaus fest. Und zum Status Quo gehört Chelsea inzwischen.