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Jerome Boateng vs. Cristiano Ronaldo
In der Wohlfühlatmosphäre des DFB war es eine ungewohnt klare Ansage an Jerome Boateng. Nachdem der Abwehrspieler des FC Bayern in seiner Berliner Heimat nach einem nächtlichen Treffen in die Schlagzeilen geraten war, sprach der Bundestrainer von der Pflicht "sich zu zerreißen" und lobte auffällig Leverkusens Lars Bender, der als Konkurrent Boatengs auf der rechten Abwehrseite gehandelt wird.
Aber Boateng wegen einer harmlosen Aktion in seiner Freizeit tatsächlich aus der Mannschaft zu nehmen, wäre fahrlässig. Bender, eigentlich defensiver Mittelfeldspieler, mag die nötigen Fähigkeiten für die Außenverteidigung mitbringen, ein Debüt gegen Ronaldo wäre aber nicht sehr dankbar für Bender, wir erinnern uns an
Boateng wird nach dem Rüffel also auflaufen und trifft auf einen der stärksten Fußballer der Welt, der aber eher im Verein funktioniert als in der Nationalmannschaft. Ronaldos Länderspielbilanz mit 32 Toren in 90 Partien liest sich zwar ganz gut, aber der Vergleich mit der abgelaufenen Saison bei Real Madrid zeigt deutliche Unterschiede: In einem Jahr erzielte Ronaldo für die Königlichen 60 Pflichtspieltore.
In der Selecção lastet noch mehr Druck auf Ronaldo, die Mitspieler haben nicht ganz die Qualität wie seine Kollegen bei Real und nach den schlechten Testspielen gegen Mazedonien (0:0) und die Türkei (1:3) ist die Stimmung schlecht sowohl im Land als auch im Kader. "Portugal ist kein Favorit. Der Druck liegt bei den Deutschen", sagte Ronaldo selbst.
Trotzdem muss Boateng taktisch klug in die Zweikämpfe gehen, frühzeitiges Attackieren mag Ronaldo nicht, man darf ihm keinen Platz für die raumgreifenden Sprints geben und wenn er dann doch durchbricht, muss der rechte Innenverteidiger aushelfen. Philipp Lahm wäre sicherlich auch ein guter Gegner für Ronaldo gewesen, doch vielleicht ist er auf der linken Seite sogar wichtiger: