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Von: Marcus Krämer
Datum: 08. Juni 2012, 23:22 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Deutschland – Portugal: Die Schlüsselduelle

Müller, EM 2012, Deutschland, Portugal
Thomas Müller könnte gegen Portugal zum Schlüsselspieler werden

In Deutschland fehlt der Glaube an den EM-Titel, in Portugal wird sogar eine Luxus-Debatte geführt. Vor dem EM-Auftakt herrscht überall Unsicherheit. Wir widmen uns den sportlichen Fragen, analysieren die wichtigsten Zweikämpfe und schreiben Thomas Müller die entscheidende Rolle für einen Starterfolg zu.

Deutschland trifft zum Auftakt der EM 2012 zum 17. Mal in der Länderspiel-Historie auf Portugal. Die Bilanz (acht Siege, fünf Remis, drei Niederlagen) spricht genauso für das DFB-Team, wie das Wissen, die letzten beiden Pflichtspiele gegen die Selecção gewonnen zu haben. Außerdem geht Deutschland nach den vielen tollen Spielen der letzten Jahre doch ohnehin in fast jedes Spiel als Favorit.

Ist das denn eigentlich wirklich so? Immerhin stolperte das Team von Bundestrainer Joachim Löw eher durch die drei Länderspiele 2012, in der Abwehr gibt es genauso viele Fragezeichen wie gesetzte Spieler und Portugal ist ein gut besetztes Team, das an guten Tagen jede Mannschaft schlagen kann.

Oder wie Jens Lehmann es in der Bild-Zeitung stellvertretend für viele Fans (laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov glauben nur 14 Prozent der Deutschen an den EM-Titel) laut aussprechen durfte: "Ich habe kein gutes Gefühl."

Noch schlimmer ist die Situation in Portugal, wo sich viele Fans komplett vom Team abwenden. "Es ist sehr viele Jahre her, dass die Selecção so wenig Begeisterung geweckt hat", schrieb die Zeitung Público. Es geht um das ausschweifende Luxusleben der portugiesischen Fußballer. "Wir haben 16 Prozent Arbeitslose und die mit ihren 400.000-Euro-Autos. Die leben doch in einer irrealen Welt, das war eine Beleidigung der vielen Armen bei uns", schimpfte sogar der angesehene Trainer Manuel José im Interview des TV-Senders TVI.

Unabhängig von Stimmungen in den Ländern nennen wir die Schlüsselduelle des ersten Gruppenspiels, verraten, auf wen die deutsche Elf besonders aufpassen muss, beleuchten nochmals die Rolle von Lukas Podolski und geben eine Prognose ab.

Jerome Boateng vs. Cristiano Ronaldo

In der Wohlfühlatmosphäre des DFB war es eine ungewohnt klare Ansage an Jerome Boateng. Nachdem der Abwehrspieler des FC Bayern in seiner Berliner Heimat nach einem nächtlichen Treffen  in die Schlagzeilen geraten war, sprach der Bundestrainer von der Pflicht "sich zu zerreißen" und lobte auffällig Leverkusens Lars Bender, der als Konkurrent Boatengs auf der rechten Abwehrseite gehandelt wird.

Aber Boateng wegen einer harmlosen Aktion in seiner Freizeit tatsächlich aus der Mannschaft zu nehmen, wäre fahrlässig. Bender, eigentlich defensiver Mittelfeldspieler, mag die nötigen Fähigkeiten für die Außenverteidigung mitbringen, ein Debüt gegen Ronaldo wäre aber nicht sehr dankbar für Bender, wir erinnern uns an Holger Badstubers Einsatz als Linksverteidiger bei der WM 2010 gegen Serbiens Milos Krasic.

Boateng wird nach dem Rüffel also auflaufen und trifft auf einen der stärksten Fußballer der Welt, der aber eher im Verein funktioniert als in der Nationalmannschaft. Ronaldos Länderspielbilanz mit 32 Toren in 90 Partien liest sich zwar ganz gut, aber der Vergleich mit der abgelaufenen Saison bei Real Madrid zeigt deutliche Unterschiede: In einem Jahr erzielte Ronaldo für die Königlichen 60 Pflichtspieltore.

In der Selecção lastet noch mehr Druck auf Ronaldo, die Mitspieler haben nicht ganz die Qualität wie seine Kollegen bei Real und nach den schlechten Testspielen gegen Mazedonien (0:0) und die Türkei (1:3) ist die Stimmung schlecht – sowohl im Land als auch im Kader. "Portugal ist kein Favorit. Der Druck liegt bei den Deutschen", sagte Ronaldo selbst.

Trotzdem muss Boateng taktisch klug in die Zweikämpfe gehen, frühzeitiges Attackieren mag Ronaldo nicht, man darf ihm keinen Platz für die raumgreifenden Sprints geben – und wenn er dann doch durchbricht, muss der rechte Innenverteidiger aushelfen. Philipp Lahm wäre sicherlich auch ein guter Gegner für Ronaldo gewesen, doch vielleicht ist er auf der linken Seite sogar wichtiger:

Philipp Lahm vs. Nani

Die größte Gefahr aus deutscher Sicht könnte sein, sich nur auf Ronaldo zu konzentrieren. Denn auf der anderen Seite kickt mit Nani ein ebenfalls hochgradig veranlagter Spieler, der in den vergangenen Länderspielen besser drauf war als der Superstar und so zum Schlüsselspieler werden könnte.

Nani selbst wirkt leicht genervt, wenn er auf die Sonderrolle Ronaldos angesprochen wird. "Auch wenn es viele nicht akzeptieren wollen, Portugal ist nicht von Cristiano Ronaldo abhängig", erzählte Nani gegenüber Goal.com. "Er ist ein toller Spieler, für mich der beste der Welt, aber er gewinnt die Spiele nicht allein."

Der kommende Mannschaftskollege von Shinji Kagawa bei Manchester United fehlte zuletzt zwar angeschlagen im Training, gab aber frühzeitig Grünes Licht für den EM-Auftakt. Nani ist dribbelstark, schnell und auch stark im Abschluss, Rechtsfuß Lahm ist aber der perfekte Gegenspieler für Nani. Der 25-Jährige zieht gerne in die Mitte, zudem gilt die Rückwärtsbewegung nicht unbedingt als Stärke, somit könnte Lahm, der bei einem Halbfinaleinzug zum alleinigen EM-Rekordspieler Deutschlands werden könnte, selbst Akzente in der Offensive setzen.

Thomas Müller vs. Fabio Coentrao

In der deutschen Offensive könnte WM-Torschützenkönig Thomas Müller, der die Saison über beim FC Bayern nicht immer Stammspieler war, im DFB-Dress aber stets überzeugen konnte, zum entscheidenden Spieler werden. Das liegt vor allem an seinem Gegenspieler.

Fabio Coentrao hat zwar sehr viel Geld gekostet (30 Millionen Euro) und gehört in der Vorwärtsbewegung zu den besten Außenverteidigern, auch das Zusammenspiel mit Ronaldo auf der linken Seite funktioniert. Doch in der Defensive hat Coentrao viele Schwächen, die der agile und laufstarke Müller ausnutzen muss und kann. Lahm hat es im Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid vorgemacht, wie leicht Coentrao auszuspielen ist.

Mesut Özil vs. Miguel Veloso

Auch in Portugal wird noch über die Aufstellung diskutiert. Im defensiven Mittelfeld gibt es einen Zweikampf zwischen dem formstarken Custódio (Sporting Braga) und dem zuvor gesetzten Miguel Veloso (CFC Genua). Custódio spielte in Braga eine starke Saison und gilt als disziplinierter Sechser, Veloso wiederum ist Liebling von Trainer Paulo Bento.

Bleibt Bento beim 4-3-3, wird nur einer der beiden auflaufen können, der sich dann um die Kreise von Mesut Özil kümmern muss. Der Spielmacher des DFB-Teams suchte wie die meisten seiner Kollegen im Test gegen Israel noch seine Form, gegen den im Defensivzweikampf nicht immer geschickten Veloso muss Özil wieder zum Dreh- und Angelpunkt der deutschen Mannschaft werden.

Miroslav Klose vs. Pepe

In der deutschen Öffentlichkeit gilt Pepe von Real Madrid als Raubein, als unfairer Spieler, der bei negativem Spielverlauf auch gerne mal über die Stränge schlägt – unvergessen ist Pepes Zehn-Spiele-Sperre, weil er den auf dem Boden liegenden Francisco Casquero vom FC Getafe trat.

Dabei bringt Pepe alles mit, was ein erstklassiger Verteidiger haben muss. Der gebürtige Brasilianer ist schnell, hat ein gutes Stellungsspiel, ist hart im Zweikampf und kann auch vor dem gegnerischen Tor für Gefahr sorgen. Doch gegen spielstarke Stürmer wie Miroslav Klose ist Pepe häufig zu ungestüm, das werden auch Pepes Teamkollegen Özil und Sami Khedira berichtet haben.

Die Sonderrolle von Lukas Podolski

Wir gehören zu den größten Kritikern von Lukas Podolski. Vor dem Spiel gegen Israel forderten wir bereits den formstarken Marco Reus anstelle des Noch-Kölners, auch André Schürrle macht einen stärkeren Eindruck als Podolski. Doch bei Löw gilt Podolski als gesetzt, im Laufe der EM wird er in den erlauchten Club der Spieler mit 100 Länderspielen aufsteigen.

Nach einer mäßigen Rückrunde in Köln und nur einem Tor in den letzten 14 Länderspielen kann Podolski nur noch ein Argument auf sich vereinen: Bei Turnieren war halt immer Verlass auf ihn. Wir lassen uns gerne wieder eines Besseren belehren, aber es bleibt dabei: Es gibt spielstärkere Alternativen, die besser zur Ausrichtung der deutschen Taktik passen.

Podolskis Gegenspieler Joao Pereira gilt im Übrigen als offensivstarker Außenverteidiger, Podolski muss sich gegen Portugal also nicht nur offensiv steigern. Vielleicht soll er Pereira aber auch nur müde spielen, damit Schürrle wieder als Joker zuschlagen kann.

Prognose

Der fehlende Glaube an das eigene Team ist nur in Portugal begründet. Die Selecção kämpft schon länger mit Problemen, die Trainer Bento in der Vorbereitung nicht verkleinern konnte. In den Schlüsselduellen ist die deutsche Mannschaft wesentlich besser aufgestellt und in der Offensive fehlen die Varianten, mit denen das DFB-Team in ernsthafte Gefahr gebracht werden kann. Deutschland wird den Auftakt souverän gewinnen.

Marcus Krämer