In Deutschland fehlt der Glaube an den EM-Titel, in Portugal wird sogar eine Luxus-Debatte geführt. Vor dem EM-Auftakt herrscht überall Unsicherheit. Wir widmen uns den sportlichen Fragen, analysieren die wichtigsten Zweikämpfe und schreiben Thomas Müller die entscheidende Rolle für einen Starterfolg zu.
Deutschland trifft zum Auftakt der EM 2012 zum 17. Mal in der Länderspiel-Historie auf Portugal. Die Bilanz (acht Siege, fünf Remis, drei Niederlagen) spricht genauso für das DFB-Team, wie das Wissen, die letzten beiden Pflichtspiele gegen die Selecção gewonnen zu haben. Außerdem geht Deutschland nach den vielen tollen Spielen der letzten Jahre doch ohnehin in fast jedes Spiel als Favorit.
Ist das denn eigentlich wirklich so? Immerhin stolperte das Team von Bundestrainer Joachim Löw eher durch die drei Länderspiele 2012, in der Abwehr gibt es genauso viele Fragezeichen wie gesetzte Spieler und Portugal ist ein gut besetztes Team, das an guten Tagen jede Mannschaft schlagen kann.
Oder wie Jens Lehmann es in der Bild-Zeitung stellvertretend für viele Fans () laut aussprechen durfte: "Ich habe kein gutes Gefühl."
Noch schlimmer ist die Situation in Portugal, "Es ist sehr viele Jahre her, dass die Selecção so wenig Begeisterung geweckt hat", schrieb die Zeitung Público. Es geht um das ausschweifende Luxusleben der portugiesischen Fußballer. "Wir haben 16 Prozent Arbeitslose und die mit ihren 400.000-Euro-Autos. Die leben doch in einer irrealen Welt, das war eine Beleidigung der vielen Armen bei uns", schimpfte sogar der angesehene Trainer Manuel José im Interview des TV-Senders TVI.
Unabhängig von Stimmungen in den Ländern nennen wir die Schlüsselduelle des ersten Gruppenspiels, verraten, auf wen die deutsche Elf besonders aufpassen muss, beleuchten nochmals die Rolle von Lukas Podolski und geben eine Prognose ab.