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Natürlich wird sich das Lazarett bei der DEL in absehbarer Zeit wieder lichten. Doch es scheint höchst illusorisch, die Mannschaft in dieser Saison auch nur in der Nähe der Preplayoffplätze zu erwarten. Elf Punkte beträgt der Rückstand auf Rang 10, und er wird sich aller Voraussicht nach auch noch vergrößern.
Grizzly Adams Wolfsburg (13) - Das Lazarett schießt keine Tore
Jede Saison trifft es eine Mannschaft besonders. In jeder Saison erlebt die DEL eine Mannschaft, die die in sie gesetzten Erwartungen so überhaupt nicht erfüllen kann. In der Spielzeit 2012/13 scheint diese Zuschreibung vor allem auf die Grizzlies zuzutreffen. Auch wenn die jüngsten Ergebnisse aufhorchen lassen. Ob aber tatsächlich schon von einer Trendwende gesprochen werden kann, bleibt vorerst noch abzuwarten.
Es ist sicherlich nicht verkehrt, im bisher schwachen Abschneiden der Grizzlies ähnliche Ursachen zu vermuten wie bei der DEG. Um dies auch mit einem statistischen Wert zu untermauern: Nach der DEG kommt Wolfsburg auf den schlechtesten Wert, was den Einsatz von Spielern pro Partie betrifft. Mit anderen Worten: Nach der DEG hatten die Grizzlies die meisten Ausfälle, die sich aber, im Unterschied zu Ausfällen bei Teams wie den Eisbären oder den Adlern, kaum kompensieren lassen.
Leistungsträger wie Tyler Haskins (11 Spiele), Matt Dzieduszycki (20), Rainer Köttstorfer (7), Simon Danner (4) und Armin Wurm (14), Adrian Grygiel (17) standen oder stehen lange nicht zur Verfügung, Nationalspieler Christopher Fischer hat in dieser Saison noch keine einzige Partie bestritten. Vor allem der Ausfall eines Spielers wie Haskins ist nur schwer zu verkraften. Der Saisonstart bei den Niedersachsen stand unter einem schlechten Stern.
Im Unterschied zu DEG ist den Grizzlies durchaus zuzutrauen, die Lücke zu den Preplayoffplätzen zu schließen. Es ist bei weitem noch zu früh, jetzt bereits jede Partie als Endspiel zu betrachten. Aber es wird kein leichter Weg. IM Augenblick kann ich mir aber tatsächlich nicht vorstellen, wie sie es noch unter die ersten 10 schaffen können.
Iserlohn Roosters (12) - Same old, same old
Zwei Nachholspiele haben die Roosters noch, Stand 11. Dezember. Damit befindet man sich gerade noch in Reichweite des EHC München, der derzeit den zehnten Platz einnimmt. Von schwerwiegenden Ausfällen blieben die Sauerländer weitgehend verschont. Mark Bell (17 Spiele) fehlte ein paar Partien, Brendan Brooks war länger verletzt (11), ansonsten lief es in dieser Hinsicht für den IEC recht ordentlich.
Für die Roosters treffen die, die immer treffen, Michael Wolf, Mike York und Robert Hock führen die Scorerliste an. Doch wenn diese Drei nicht liefern, haben die Roosters ein echtes Problem. Im Augenblick verzerrt der Tabellenstand etwas das Leistungsvermögen, zum einen wegen der angesprochenen Nachholspiele, zum anderen muss man einräumen, dass das Programm seit dem Monatswechsel für die Sauerländer hammerhart war. Da gehörten zu den Gegnern die derzeit so formstarken Pinguine, Freezers und der ERC, andererseits holte man einen Sieg gegen Berlin, um dann wiederum bei der heimschwächsten Mannschaft der DEL, in Wolfsburg zu verlieren.
Iserlohn gehört zu den Mannschaften, die nach Nürnberg und München schienen müssen. Wie schnell bekommt Bent Ake Gustavsson die Lage in Nürnberg unter Kontrolle. Wie lange dauert der Lockout noch. Solange beim EHC noch Blake Wheeler und Paul Stastny spielen, spielt die Mannschaft von Pat Cortina in einer anderen Kategorie. Anzumerken ist jedoch: Sollten sich die Roosters erstmal an das Mittelfeld heranarbeiten, scheint Vieles möglich angesichts der dortigen Enge.