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Allerdings zeigte sich bei Dortmund in dieser Spielzeit auch nicht selten, was passiert, wenn der eine Stürmer nicht trifft. Dann erreicht der BVB zwar die angestrebte Überzahl im Mittelfeld, hat mehr Ballbesitz und auch mehr Tormöglichkeiten als der Gegner, doch wenn Shinji Kagawa nicht so sicher abschließt wie in der letzten Spielzeit und Götze zwar spielerisch, aber nicht als Torschütze überzeugt, entstehen zu wenig Treffer.FC Schalke 04 - Ménage à trois
Die Schalker sind das Team mit den zweitmeisten Toren in der Bundesliga. Auf den ersten Blick möchte der königsblaue Knappe freudig ausrufen: Wir haben das beste Sturmduo der Liga Klaas-Jan Huntelaar und Raul! Die Qualität der beiden Offensivkräfte wollen wir nicht abstreiten, aber spielt Schalke mit einem Sturmduo? Schalke hat unter Huub Stevens einige taktische Veränderung durchgemacht. Derzeit spielt das Team in einer Art 4-3-2-1-System. Huntelaar in vorderster Front, dahinter Teemu Pukki und Raul, die variabel in die Spitze stoßen.
Bei eigenem Ballbesitz haben die Schalker also tatsächlich oft ein Sturmduo. Nur kein festes Paar. Zu Huntelaar gesellen sich mal Raul und mal Pukki. Dazu kommen die Außen Jefferson Farfan, Julian Draxler oder Jose Jurado, die über die Flanken angreifen. Im besten Fall entsteht variabler Angriffsfußball, wie beim 5:0-Sieg gegen Werder Bremen zu sehen. Insgesamt steht Schalke unter Stevens allerdings sehr tief, setzt auf Konter. Bei Ballbesitz des Gegners ist Huntelaar im Sturm ein Einzelkind. Im worst case (Revierderby) verhungert er dort.
Borussia Mönchengladbach - Duo Infernale
Bei Gladbach steht ein 4-4-2-System auf dem Papier, also müssten wir hier auf der Suche nach dem klassischen Sturmduo doch fündig werden. Auf den ersten Blick ist das auch vorhanden. Mike Hanke und Marco Reus wären die beiden Partner, doch auf den zweiten Blick gestaltet sich das System von Taktik-Guru Lucien Favre doch ein wenig anders. Gladbach spielt eine Art Mischsystem aus dem 4-4-2 und dem 4-2-3-1.