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Kaum eine Mannschaft spielt das 4-2-3-1 so klassisch, wie der FC Bayern. Ein "Achter und ein "Sechser im defensiven Mittelfeld. Ein variabler "Zehner und zwei dribbelstarke Außenstürmer -dazu Mario Gomez als klassischer Stoßstürmer. Bei den Bayern ist das Sturmduo gänzlich ausgestorben. Stattdessen gibt es ein Offensivquartett aus Gomez, Müller (Kroos), Robben und Ribéry. Mario Gomez kann sich je nach Lust und Laune die Braut aussuchen, mit der er zusammen angreifen will. Doch die beiden Außenstürmer sind keine leichten Beziehungspartner.
Franck Ribery und Arjen Robben dribbeln lieber, als den Mittelstürmer mit Flanken zu versorgen. Gegen extrem kompakt und tief stehende Gegner (Gladbach, Hannover) fehlt ihnen oft der Raum, dann hat Bayern durchaus Probleme. Wenn sich die zentrale Offensivkraft allerdings dynamisch (Kroos vor und im Strafraum) und taktisch klug (Müllers Laufwege) mit in die Angriffe einschalten kann, dann ist Gomez auch nicht auf sich allein gestellt. Ein Sturmduo wie einst Roland Wolfahrt und Jürgen Wegmann (30 Tore/1988/89) sucht man bei Bayern allerdings dennoch vergebens.
Bei Dortmund führt die Abschaffung des Sturmduos gerade zu Frust bei Lucas Barrios. Der Toptorschütze des letzten Jahres darf kein treffsicheres Duo, wie es einst Norbert Dickel und Frank Mill (37 Tore/1986/87) waren, mit Robert Lewandowski bilden. Der Grund liegt im System begründet. Der Meister spielt das nun schon fast altbewährte 4-2-3-1-System - und zwar (national) sehr erfolgreich. Dortmund variierte nur selten seine Taktik. Mal wurde ein 4-1-4-1 gespielt (Rückspiel Piräus), oder Barrios und Lewandowski durften gemeinsam ran (gegen Schalke), ohne, dass das 4-2-3-1 verändert wurde, Lewandowski war deutlich hinter Barrios aufgestellt.