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Als "Character Building Day" hatte er die Schlussrunde in Augusta unmittelbar im Anschluss bezeichnet. Unterkriegen ließ er sich aber nicht. McIlroy ärgerte sich kurz, putzte sich den Mund ab, analysierte seine Fehler, machte weiter und ließ der größten Enttäuschung seiner Karriere nur drei Monate später bei der US Open mit dem Rekordergebnis von -16 den größten Sieg folgen. Er hatte aus seinen Fehlern gelernt.
"Der ist erst 20 und konnte solch einen Rückschlag verarbeiten, war in der Lage sich hinzusetzen, über die Gründe zu reflektieren. In so kurzer Zeit dann zurückzukommen und in unglaublicher Art und Weise ein solches Major zu gewinnen, war enorm beeindruckend", zollte Kollege Ian Poulter ihm laut ballantineschampionship.com Respekt.
Erfolg schien McIlroy nur kurz zu Kopf zu steigen
Der erste Major-Sieg und seine besonderen Umstände hoben McIlroy in eine neue Liga. "So ein Sieg verändert das ganze Leben. Plötzlich sehen die Leute dich in einem ganz anderen Licht", musste McIlroy erfahren. Mit 22 Jahren war er plötzlich nicht mehr der Jungstar, sondern gehörte auf einmal zu Elite der Golf-Szene. Der Aufstieg aus dem beschaulichen Holywood bei Belfast nach Hollywood hatte sich in rasanter Schnelle vollzogen. Kein Wunder, dass der Erfolg etwas zu Kopfe zu steigen schien.
Er trennte sich von seiner langjährigen Freundin und bändelte mit Tennis-Star Caroline Wozniacki an. Dadurch stiegen Glamour-Faktor und Popularität des aus den ganz einfachen Verhältnissen stammenden McIlroy noch weiter allerdings auch der Erwartungsdruck der Öffentlichkeit. Die sportlichen Resultate blieben zunächst aus, er trennte sich erst von seinem langjährigen Manager und legte sich via Twitter auch noch mit einem TV-Kommentator an, der es gewagt hatte, ihn nach der schwachen Irish Open zu kritisieren und brüskierte die Veranstalter der British Open mit den Worten: "Ich spiele lieber bei 80 Grad und Sonne als bei diesem Wind."