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Von: Malte Asmus
Datum: 13. Juni 2012, 07:43 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Rory McIlroy: Titelverteidigung bei US Open eine Charakterfrage

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Rory McIlroy und seine Freundin Caroline Wozniacki

Nach Rory McIlroys dramatischen Masters-Einbruch 2011, glaubten viele Experten an einen drohenden Karriereknick. Doch er strafte sie Lügen, gewann nur drei Monate später die US Open mit Rekordergebnis. Für den ehrgeizigen Iren, der in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, letztlich eine Charakterfrage.

Der Abschluss der St. Jude Classic war bitter für Rory McIlroy. Am 18. Loch spielte er ein Double-Bogey, büßte dadurch seine große Siegchance und fiel noch auf den geteilten siebten Platz zurück. Ein herber Nackenschlag für McIlroy - ausgerechnet direkt vor der US Open, bei der er in dieser Woche in San Francisco als Titelverteidiger an den Start geht.

So mancher Weltklassespieler hätte angesichts einer solchen Enttäuschung fluchtartig die Anlage verlassen. Vor allem dann, wenn er zuvor wie der Nordire erstmals seit vier Jahren drei Cuts in Folge verpasst und damit ohnehin allen Grund für gewaltigen Frust gehabt hätte. Doch nicht so McIlroy. Natürlich war er enttäuscht, natürlich trauerte er der verpassten Chance hinterher. Schließlich ist er ehrgeizig - allerdings nicht verbissen.

Denn er zeigte Charakter, stellte sich den Fans und der Journalisten-Meute und nahm bereitwillig Stellung zu seinem Einbruch. Nahe Vertraute charakterisieren ihn als geduldig, zugänglich, offen, großzügig und zuvorkommend und vor allem immer freundlich. Diese Eigenschaften gepaart mit seinem besonderen Umgang mit Rückschlägen heben McIlroy wohltuend aus der Masse der vielen abgehobenen Golfstars heraus.

McIlroy lernt aus seinen Fehlern

Er lamentiert nach solchen Rückschlägen nicht lange herum, ergeht sich nicht in Selbstmitleid. Nein, McIlroy sieht derartige Situationen als Chance, als Möglichkeit zu lernen und zu wachsen. Eine selbst für einen mittlerweile 23-Jährigen bemerkenswert reife Einstellung, mit deren Hilfe es ihm bereits gelungen war, sein persönliches Masters-Desaster 2011 zu verarbeiten, als seine komfortable Führung und große Siegchance in Rae's Creek versank.

Als "Character Building Day" hatte er die Schlussrunde in Augusta unmittelbar im Anschluss bezeichnet. Unterkriegen ließ er sich aber nicht. McIlroy ärgerte sich kurz, putzte sich den Mund ab, analysierte seine Fehler, machte weiter und ließ der größten Enttäuschung seiner Karriere nur drei Monate später bei der US Open mit dem Rekordergebnis von -16 den größten Sieg folgen. Er hatte aus seinen Fehlern gelernt.

"Der ist erst 20 und konnte solch einen Rückschlag verarbeiten, war in der Lage sich hinzusetzen, über die Gründe zu reflektieren. In so kurzer Zeit dann zurückzukommen und in unglaublicher Art und Weise ein solches Major zu gewinnen, war enorm beeindruckend", zollte Kollege Ian Poulter ihm laut ballantineschampionship.com Respekt.

Erfolg schien McIlroy nur kurz zu Kopf zu steigen

Der erste Major-Sieg und seine besonderen Umstände hoben McIlroy in eine neue Liga. "So ein Sieg verändert das ganze Leben. Plötzlich sehen die Leute dich in einem ganz anderen Licht", musste McIlroy erfahren. Mit 22 Jahren war er plötzlich nicht mehr der Jungstar, sondern gehörte auf einmal zu Elite der Golf-Szene. Der Aufstieg aus dem beschaulichen Holywood bei Belfast nach Hollywood hatte sich in rasanter Schnelle vollzogen. Kein Wunder, dass der Erfolg etwas zu Kopfe zu steigen schien.

Er trennte sich von seiner langjährigen Freundin und bändelte mit Tennis-Star Caroline Wozniacki an. Dadurch stiegen Glamour-Faktor und Popularität des aus den ganz einfachen Verhältnissen stammenden McIlroy noch weiter – allerdings auch der Erwartungsdruck der Öffentlichkeit. Die sportlichen Resultate blieben zunächst aus, er trennte sich erst von seinem langjährigen Manager und legte sich via Twitter auch noch mit einem TV-Kommentator an, der es gewagt hatte, ihn nach der schwachen Irish Open zu kritisieren und brüskierte die Veranstalter der British Open mit den Worten: "Ich spiele lieber bei 80 Grad und Sonne als bei diesem Wind."

Eltern sind McIlroys Erdung

Seine bodenständigen Eltern holten Rory allerdings schnell zurück auf den Boden der Tatsachen und erinnerten ihn an seinen wahren Charakter und wahrscheinlich an seine Ursprünge in einer Sozialwohnung. Er kriegte die Kurve und legte einen starken Lauf mit 13 Top Five-Platzierungen bei 15 Turnierstarts hin. Seine Eltern sind ohnehin ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. "Zeit mit meiner Familie zu verbringen, ob zu Hause oder wenn sie zu den Turnieren kommen, ist mir sehr wichtig", schreibt McIlroy auf seiner Homepage.

"Meine Mum und mein Dad haben auf soviel verzichtet, damit ich dieses Spiel spielen kann. Ich kann ihnen dafür eigentlich gar nicht genug danken." Sein Vater hatte den noch nicht einmal zwei Jährigen erstmals mit Golf in Berührung gebracht. Wer im Hause der McIlroys zu Gast ist, berichten Insider, kommt nicht umhin, ein Foto zu bestaunen, auf dem der knapp 20 Monate alte Rory in einer Kordhose und einem von Mutter Rosie gestrickten Pullover einen Ball schlägt.

Jahrelang hatte sein Vater später vor seinen Schichten als Barkeeper im lokalen Golfclub zusätzlich als Putzkraft gearbeitet, reinigte Toiletten. Seine Mutter schob Nachtschichten in einer Fabrik. "Das war die einzige Möglichkeit, Geld zu beschaffen, um Rory das Golfspielen zu ermöglichen", wurde Vater Gerry in der Daily Mail zitiert. "Wir wollten ihm diese Chance einfach bieten. Aber um eins klar zu stellen: Golf war nie unserer Traum, das war immer Rorys."

McIlroys rasanter Aufstieg in die Weltspitze

Und den erfüllte er sich zunächst mit seinem Vater als Caddie und Trainer an der Seite schnell. Über Siege in Junioren-Wettbewerben, u.a. beim Junioren-Ryder Cup und der Amateur World Team Championship, als bester Amateur der The Open Championship 2007 wurde er im September desselben Jahres Profi auf der European Tour und kletterte rasant im Ranking nach oben. Seine Eltern brauchen längst nicht mehr zu arbeiten. Jetzt zahlt Rory ihnen zurück.

2009 feierte er bei der Dubai Desert Classic seinen ersten Turniersieg, 2010 holte er in Quail Hollow seinen Premieren-Titel auf der US Tour, arbeitete sich durch die US Open 2011 auf Rang vier der Weltrangliste vor, deren Spitze er durch seinen Sieg bei der Honda Classic im März auch übernahm. Den musste er dank seiner letzten schwachen Wochen zwar wieder abgeben, eine Titelverteidigung bei der US Open – diesmal in San Francisco – ist trotzdem nicht ausgeschlossen.

Schafft McIlroy die Titelverteidigung?

Denn von Rückschlägen lässt er sich dank seines starken Charakters schließlich nicht stoppen. "Ich war ja schon immer ziemlich selbstbewusst", erklärte er kürzlich laut tagesspiegel.de. Doch der US Open-Sieg vor einem Jahr, mit dem er den für einen Golfer so wichtigen Major-Sieg, um ins Konzert der ganz Großen aufgenommen zu werden, gab ihm noch einen Extra-Schub. "Und jetzt glaube ich eben an mich, wenn es am Ende um den Sieg geht." Er wäre der erste seit Curtis Strange 1989, der eine Titelverteidigung bei der US Open realisieren könnte.

Malte Asmus