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Anders als im eher dokumentarisch angelegten Buch kam bei dieser Tellerwäscher zum Millionär-Geschichte natürlich die eine oder andere hollywood-typische Übertreibung zum tragen. Zwar war Oher mit dem Film einigermaßen einverstanden, wie er in seinem Rookie-Jahr gegenüber der Baltimore Sun erklärte. "Einige Sachen sind wahr, einige nicht. Manche Leute müssen halt Sachen erfinden, damit sie etwas verkaufen können. Es ist aber alles gut", zitierte ihn die Sun 2009.
In seinem eigenen Buch "I beat the odds", das zwei Jahre nach dem Film erschien, führte er seine Probleme mit der Darstellung weiter aus. "Ich hatte das Gefühl, ich wurde als dumm dargestellt und nicht als ein Kind, das zu wenig Bildung genossen hat. Ich habe nicht verstanden, warum der Regisseur es so darstellen musste, das ich ein Kind war, dem man Football beibringen musste. Ich habe Football studiert wirklich studiert seitdem ich ein Kind war", äußerte sich Oher verärgert über mehrere Szenen, die ihn unter anderem mit seinem jüngeren Adoptivbruder S.J. Tuhoy zeigen, der ihm das Spiel mit Ketchupflaschen erklärt oder eine Darstellung mit Sandra Bullock als Adoptivmutter Leigh Anne Tuohy, die ihm das blocken erklären muss.
Ein natürlicher NFL-Spieler
Neben seiner Vorbildung brachte Oher vor allem eines mit sich: die körperlichen Voraussetzungen. "Alles an ihm war groß", zitiert Lewis in seinem Buch Scout Tom Lemming, der High School-Spieler im ganzen Land für die Allstar-Teams von ESPN und College Sports TV entdeckt. "Alles an ihm passte", führt Lewis weiter aus. Oher war damals 1,89 Meter groß und ist nicht nur 1,93 Meter und wiegt über 142 Kilogramm - "es gibt große Kerle, die wiegen viel, aber sie haben dünne Beine. In der Highschool reicht das Gewicht, im College werden sie herumgeschubst", so Lemming.