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Dieser einzige Sieg gelang im einzigen Test, der aus Zuschauer-Sicht wirklich hochwertig war - beim tollen in Hamburg. Speziell die Rahmenbedigungen des Schweiz-Spiels, in dem eine Startelf auflief, die so niemals wieder spielen wird, stellt den Charakter der Begegnung als "Länderspiel" in Frage. Im vergangenen Kalenderjahr gab es - obwohl kein Turnier gespielt wurde - 13 deutsche Länderspiele. Zum Vergleich: 1975 gab es sieben, 1963 vier.
2) Warum waren die Schweizer Spieler besser als fünf Dortmunder?
Ausgerechnet eine Auswahl, in der fünf Dortmunder Spieler zum Einsatz kamen, demonstrierte eindrucksvoll, wie wenig guter moderner Fußball mit der Klasse einzelner Spieler zu tun hat (und manche Spiele Lionel Messis in der argentinischen Nationalelf haben gezeigt, dass das selbst für die weltbesten Spieler gilt).
Sicher fehlten die Bayern-Stars im deutschen Team, eine klare Schwächung. Doch die Spieler, die auf dem Platz standen, funktionierten - auch dank einer fragwürdigen Taktik - nicht als Team, die Abstimmung war in der Viererkette nicht vorhanden, aber auch die Abstände der einzelnen Mannschaftsteile zueinander stimmten oft nicht.
In gewisser Weise berührt das den ersten Punkt: Für die Schweiz war klar, was dieses Spiel sollte, und Ottmar Hitzfeld hatte seine Nati genau auf die Aufgabe eingestellt, die sie erfüllen sollte: Wie wir auf Clubebene in Europa zuletzt schon öfter gesehen haben, etwa von Chelsea in der Champions League, ist es bei gutem Verschieben in der Defensive ein probates Mittel gegen überlegene Gegner, zwei oder drei Sechser in einem Abstand von höchstens zehn Metern vor der Viererkette zu postieren.
Gökhan Inler (zugegeben ohnehin ein Klassespieler) und Gelson Fernandes (der bisher nicht als solcher aufgefallen war) erledigten diese Aufgabe sehr gut und schafften es so, die größeren Spielanteile der Gäste zu kompensieren.