
Markus Babbel steht auf verzwickte Situationen. Einfach mag er es nicht, hatte der Coach von 1899 Hoffenheim unlängst erklärt - ganz im Gegensatz zu Werder Bremen. Mit simplen Mitteln machten die Hanseaten den 4:1-Erfolg und weitere Diskussionen um Babbel perfekt.
Ob Babbel seinen Job behalten wird, steht noch in den Sternen. Das 1:4 gegen Bremen hat die Ausgangslage nicht verbessert. Sebastian Prödl (21.) sowie Marko Arnautovic (29./ 73./ 79.) schossen Hoffenheim ab, die Gastgeber kamen in Halbzeit zwei nur kurzzeitig zum 1:2-Anschlusstreffer durch Salihovic (50.).
"Einfach wollte ich es noch nie", hatte Markus Babbel gesagt und sah sich vor dem Duell mit Bremen paradiesischen Zuständen gegenüber - das Spiel von 1899 Hoffenheim gegen Werder war allerorts als Schicksalsspiel für den Trainer angesehen worden. Nach drei Niederlagen in Folge und dem Absturz auf Platz 16 musste ein Sieg her. Dafür brachte Babbel Joselu, Stephan Schröck und Denis Streker.
Auf der anderen Seite hatte Thomas Schaaf zwar eine Jobgarantie auf Lebenszeit, mit Platz zwölf kann man im hohen Norden aber ebenfalls nicht zufrieden sein. Ohne Junuzovic und den verletzten Aaron Hunt musste Schaaf improvisieren, konnte immerhin auf Marko Arnautovic und Lukas Schmitz setzen. Clemens Fritz kam zudem im Mittelfeld zu seinem Einsatz.
TSG Hoffenheim: Wieder eine Stadardsituation
Beide Teams begannen abwartend und waren zunächst darauf bedacht, Sicherheit in das eigene Spiel zu bekommen. Die TSG stand ab der Mittellinie sehr kompakt, Bremen versuchte sich in einem frühen Pressing und schob bei Ballbesitz die Außenverteidiger weit nach vorne. Die Räume waren sehr eng und viele kleinere Fouls verhinderten das Entstehen einer flüssigen Begegnung.
Schiedsrichter Knut Kircher hatte alle Hände voll zu tun und zog bereits in der achten Minute die erste Gelbe Karte gegen Sebastian Prödl - nur zwei Minuten später folgte Sven Schipplock. Die Heim-Fans verbreiteten dann bei frostigen Temperaturen und rutschigem Geläuf südländische und selten in Hoffenheim so gesehene Stimmung, bewarfen den Platz mit farbigen Papierbändern.
Die Stimmung bei Hoffenheim und besonders Markus Babbel fiel dann auf den absoluten Nullpunkt. Erneut war eine Schwäche bei Standards der Auslöser. 15 Gegentore hatte die TSG nach einem ruhenden Ball hinnehmen müssen und Prödl sorgte für Teil 16. Nach einem Freistoß von Kevin de Bruyne sprang er höher als Joselu und köpfte ein - Koen Casteels sah dabei nicht gut aus (21.).