
Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski hat sich am Donnerstagabend für schärfere Strafen gegen Hooligans ausgesprochen. "Dies ist ein Moment, in dem der polnische Staat schärfere Strafen anwenden sollte, um die Polen von dem Risiko zu befreien, dass Sportereignisse verdorben werden", setzte er in einem Interview mit dem Nachrichtensender TVN 24 auf die abschreckende Wirkung solcher Sanktionen. Auch Sportministerin Joanna Mucha hatte zuvor härtere Strafen für Hooligans gefordert. Zuvor waren sieben Hooligans nach den Ausschreitungen vor der EM-Begegnung zwischen Polen und Russland zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt worden. Bei den Straßenschlachten, die auch ein massives Polizeiaufgebot nicht verhindern konnte, waren 20 Menschen verletzt worden. Die Polizei nahm 184 mutmaßliche Gewalttäter fest. Komorowski warnte davor, der Hooligangewalt beim brisanten Spiel Polen gegen Russland den "Charakter eines zwischenstaatlichen, internationalen Problems" zuzuweisen. Bereits die zahlreichen Berichte über die Ausschreitungen seien ein Verlust für ganz Polen, sagte er. "Es wird nicht über den Erfolg geschrieben, den das Unentschieden für die polnische Mannschaft bedeutet, sondern über die Auseinandersetzungen, die eine schlechte Meinung über Polen bestätigen", sorgte er sich. (dpa)