
Jupp Heynckes schonte zahlreiche Stammspieler und nach drei Minuten und der Führung durch Mandzukic sah es so aus, als ob der Plan aufging. Doch der Club kam mit viel Engagement, Pressing und Laufstärke zurück und erlaubte den Bayern keine Chance mehr.
Die Auswärtsserie des FC Bayern München in der Bundesliga ist gerissen. Nach fünf Siegen auf fremden Plätzen ohne Gegentor musste sich der deutsche Rekordmeister am 12. Spieltag beim 1. FC Nürnberg mit einem 1:1 zufriedengeben. Mario Mandzukic hatte in der dritte Minute die Führung erzielt, Markus Feulner konnte den Ausgleich markieren (46.).
Ohne Lahm, Badstuber, Martinez - Robben, Ribery und Boateng
Philipp Lahm, Holger Badstuber und Javier Martinez verfolgten das Spiel von der Bank aus, für sie kamen Rafinha und Anatoliy Tymoshchuk in die Startelf. Verletzt fehlten Franck Ribery, Arjen Robben und Jerome Boateng, davon profitieren zumindest Xherdan Shaqiri und Daniel van Buyten.
Das Spiel hatte kaum begonnen, da führte der FC Bayern München bereits. Javier Pinola hatte über den Ball geschlagen, die Kugel konnte so zu Toni Kroos gelangen, der quer spielte und Mario Mandzukic fand. Der Kroate schob zum 1:0 ein, sein neuntes Saisontor (3.). Den Nürnbergern unterliefen zu Beginn zu viele Fehlpässe im Spielaufbau. Nach zwanzig Minuten kam der Gastgeber aber besser ins Spiel.
Nürnberg konnte den Schock verdauen
Während der Club zu Möglichkeiten über die Standard-Situationen kam, konterten die Bayern und hatten durch Rafinha die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Frei vor dem gut reagierenden Raphael Schäfer vergab der Rechtsverteidiger aus 14 Metern. Es blieb bei der verdienten Halbzeitführung für den Rekordmeister. Nürnberg wurde durch das frühe Tor geschockt, spielte anschließend jeden dritten Ball zum Gegner und brauchte zwanzig Minuten, um zurück ins Spiel zu finden.
Die zweite Halbzeit begann für die Bayern, wie die erste für Nürnberg. In der 46. Minute spielte Toni Kroos einen Fehlpass, Markus Feulner ging mit dem Spielgerät auf das Tor zu und hielt aus 35 Metern drauf. Der Schuss flatterte, schlug allerdings fast mittig ins Tor ein. Manuel Neuer reagierte schwach (46.). Die Nürnberger waren nun hellwach, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und machten den Bayern das Leben schwer. Timo Gebhart vergab die Führung aus zentraler Position (49.).
Rassige Phase: Viele Fouls und Zweikämpfe
Diese Phase des Spiels war von vielen Fouls und Nickeligkeiten geprägt. Heynckes wurde es zu bunt. Er wechselte zunächst den zweikampfschwachen Tymoshchuk aus, brachte Javier Martinez (53.), dann musste auch Kapitän Philipp Lahm eingreifen, Rafinha ging vom Feld (61.). Neuer kratzte wenig später einen Kopfball von Sebastian Polter von der Linie, der Club war weiterhin das bessere Team (66.).
Der Club war drauf und dran die Führung zu erzielen, da schlug Timo Gebhart beim Luftduell seinem Gegenspieler Schweinsteiger den Ellbogen ins Gesicht und sah die Gelb-Rote-Karte (76.). Die Ansprüche der Gastgeber sanken schlagartig von Sensationserfolg auf Überraschungsunentschieden, aber selbst das war noch nicht festgezurrt. Die Bayern drückten noch einmal, kamen aber zu keiner klaren Torchancen mehr und mussten sich letztlich mit dem Remis begnügen.
Keine Chance mehr für die Bayern
Der Club hatte sich durch eine engagierte Leistung in Halbzeit zwei diesen Punkt verdient. Die Mannschaft von Dieter Hecking spielte nach der Pause ein aggressives und hohes Pressing und erstickte den Spielaufbau der Bayern im Keim. Der FC Bayern kam in der zweiten Hälfte zu keiner nennenswerten Torchance. Der Plan von Jupp Heynckes die Stammspieler zu schonen und mit dem zweiten Anzug einen lockeren Dreier einzufahren, ging schief. Die Kurskorrekturen kamen zu spät.