
Gegen Gladbach endete unlängst die Heimserie der Hannoveraner, gegen Freiburg setzte es gleich die nächste Pleite im eigenen Stadion. Durch individuelle Fehler in der Defensive verlor Hannover verdient gegen den einstigen Lieblingsgegner.
Der SC Freiburg ist nicht mehr der Lieblingsgegner von Hannover 96. Die Niedersachsen verloren nach acht Partien ohne Niederlage gegen die Breisgauer völlig verdient mit 1:2 (1:1).
Fünf Tage vor dem nächsten Europa-League-Spiel gegen Twente Enschede kamen die Hannoveraner nur zu einem Tor von Mohammed Abdellaoue (33.) per Handelfmeter und büßten beim Kampf um die dritte Europapokal-Teilnahme hintereinander drei wichtige Punkte ein. Die Freiburger feierten vor 43.800 Zuschauern in der AWD Arena die Treffer von Jonathan Schmid (11.) und Jan Rosenthal (55.).
Patzer in der 96-Abwehr
Die Gastgeber zeigten im zweiten Spiel nach dem Ende der Heimserie von 22 Spielen ohne Niederlage wieder erschreckende Abwehrschwächen. Die Defensive der Gastgeber wirkte die gesamte Partie wackelig und unsicher. Die Freiburger bekamen durch 96-Patzer immer wieder unnötige Hilfe.
Schon bei der Führung der Gäste sah die Abwehrarbeit der Niedersachsen nicht ausreichend konsequent aus. Lars Stindl und Konstantin Rausch agierten zu unentschlossen, den abgefälschten Pass des starken Daniel Caligiuri schob Schmid mühelos ein.
Caligiuri bereitete auch das zweite Tor vor - wenngleich unfreiwillig: Nach seinem Handspiel im Strafraum ließ sich 96-Stürmer Abdellaoue nicht beirren und setzte den fälligen Handelfmeter sicher ins Netz.
Nachdem Rosenthal nach Fehler von Karim Haggui die erneute Führung erzielt hatte, reagierte Trainer Mirko Slomka, brachte zwei neue Offensivspieler. Die 96er rannten an, doch der reaktionsschnelle Freiburger Keeper Oliver Baumann parierte bei den wenigen 96-Chancen, die aufs Tor kamen.
Rosenthal bestraft seinen Ex-Club
Die 96er hatten Probleme im Spielaufbau. Die Umstellung der taktischen Aufstellung von der gewohnten Doppel-Sechs auf eine Raute führte zu nichts. Torchancen blieben außer in der hektischen Schlussphase Mangelware. So hatte die umgebaute Abwehr der Freiburger gegen Hannovers Sturm unerwartet wenig zu tun. Mit Pavel Krmas für den verletzten Matthias Ginter in der Innenverteidigung stand die Defensive sicher und hatte fast nur bei Ecken der Gastgeber Probleme.
Besonders im Blickpunkt stand bei den 96-Fans Jan Rosenthal. Der Offensivspieler, der in Hannover den Sprung in den Profi-Fußball schaffte und 80 Spiele für 96 absolvierte, stand für Sebastian Freis als zweite Spitze in der Freiburger Startelf und bedankte sich bei Trainer Christian Streich nach Vorlage von Max Kruse mit einem Treffer - den er mit einem Ballgewinn gegen Haggui selber einleitete.