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Doch auch Italien, das muss man nach dem Auftakt festhalten, kann definitiv Europameister werden. Die klägliche Vorstellung bei der WM erscheint schon jetzt wie ein Albtraum, an den man sich kaum noch erinnern kann. Zusammenfassend muss man nach jetzigem Stand davon ausgehen, dass beide Teams das Halbfinale erreichen können, in dem dann ein erneutes Match zwischen Deutschland und Italien nicht unwahrscheinlich wäre, wenn man sich den Spielplan ansieht.
Und das, so hypothetisch es bisher ist, wäre für jeden neutralen Fußballfreund ein Grund zur Freude. Aber ehe wir uns weiter um Kopf und Kragen schreiben und Thesen aufstellen, die von der Zeit schneller überholt werden als Mario Balotelli im Strafraum von Sergio Ramos, beschließen wir unsere Analyse mit einer letzten Würdigung eines tollen Fußballspiels und verweisen auf den morgigen Abend, wenn wir dann wahrscheinlich ins Schwärmen über England und Frankreich geraten.
4) Rettet die EM vor der UEFA!
Was interessiert uns unser Geschreibsel von vorgestern? Vor zwei Jahren wollten wir noch die EM abschaffen und den Auswahlfußball auf die WM beschränken, da dem Kontinentalturnier der letzte Glamour fehle. Jetzt müssen wir festhalten: Das Niveau zumindest der bisherigen Vorrundenspiele, wenn wir Kroatien - Irland mal vorsichtig ausklammern, ist weitaus besser als das des Turniers in Südafrika.
Das ist einerseits ein guter Grund dafür, dieses Turnier intensiv zu verfolgen, andererseits aber auch Anlass für einen Appell an die UEFA: "Mr Platini, scale down this tournament!", möchte man dem Verband in Paraphrase von Ronald Reagan zurufen. Denn die EM 2016 in Frankreich wird nicht weniger als 24 Teilnehmer haben, was einerseits einen verqueren Modus erzwingen wird, da man ein Achtelfinale dann nicht mehr logisch aus sechs Vorrundengruppen bilden kann, und zweitens das Niveau massiv verwässern wird.