
Der SC Freiburg stellte Borussia Dortmund 40 Minuten lang vor riesige Probleme, dann kippte das Spiel im Schnelldurchgang. Der BVB siegte am Ende mit 5:1 und Top-Torjäger Robert Lewandowski schoss sich in die Dortmunder Annalen.
Vor 80.645 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielte Lewandowski zwei Treffer (41./45.), damit war er im achten Bundesliga-Spiel in Serie erfolgreich. Zweiter Matchwinner war Nuri Sahin, der ebenfalls doppelt traf (44./72.) und ein Tor vorbereitete. Der eingewechselte Leonardo Bittencourt sorgte für den Endstand (78.). Für die Freiburger erzielte Jonathan Schmid die Führung (28.).
Die Dortmunder, die sich mit dem Sieg auf Platz zwei festsetzen, können den Blick langsam auf das Champions-League-Viertelfinale gegen Malaga richten. Die Wiedergutmachung für die Derby-Niederlage auf Schalke klappte vor allem vom Ergebnis her, spielerisch war bis zum ersten Tor von Lewandowski aber noch viel Sand im Getriebe.
Starke Anfangsphase des SC
Der BVB musste in der Defensive einige Änderungen vornehmen. Für den verletzten Mats Hummels stand wieder Felipe Santana in der Startelf, mit Sven Bender und Sebastian Kehl fielen zudem die Defensivspezialisten auf der Doppelsechs aus. Erstmals begannen deshalb Ilkay Gündogan und Nuri Sahin.
Es dauerte zehn Minuten, bis sich der BVB auf das Freiburger Spiel eingestellt hatte. Bis auf einen von Oliver Baumann gut parierten Schuss von Mario Götze (14.) hakte das Offensivspiel der Schwarz-Gelben aber weiterhin. Es fehlte an Tempo, an direkten Kombinationen und an der Passgenauigkeit im letzten Drittel.
Fünf unglaublich BVB-Minuten
Der SC, bei dem die Youngster Christian Günther (20) und Mike Terrazzino (21) für ihre guten Trainingsleistungen mit Startelf-Einsätzen belohnt wurden, verteidigte geschickt und machte die Räume für die ballführenden Dortmunder sehr eng.
Zunächst schien es so, als seien die Freiburger mit einem torlosen Remis durchaus zufrieden. Doch der erste konsequent zu Ende gespielte Angriff brachte gleich die Führung: Julian Schusters Flanke fand keinerlei Beachtung bei der Dortmunder Abwehr, Max Kruse konnte am Fünfmeterraum unbedrängt zurückflanken und Schmid drückte den Ball über die Linie (28.).
Für eine perfekte erste Halbzeit aus Freiburger Sicht fehlten nur fünf Minuten, aber eben diese fünf Zeigerumdrehungen sorgten stattdessen für ein Fiasko. Lewandowski köpfte einen Sahin-Freistoß zum Ausgleich ein (41.), Sahin selbst traf nach einem Blaszczykowski-Solo mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck (44.), und anschließend reagierte erneut Lewandowski nach einer wahren Fehlerkette der SC-Abwehr am schnellsten und erhöhte auf 3:1 (45.).
Lewandowski stellt einen Rekord auf
Für den polnischen Stürmer waren es die Saisontreffer 18 und 19, womit er die Torjägerliste der Bundesliga souverän anführt. Wesentlich historischer ist die Tatsache, dass Lewandowski im achten Bundesliga-Spiel in Folge ins Schwarze treffen konnte. Das schaffte vor ihm noch kein BVB-Spieler, Lewandowski überflügelt damit die Dortmunder Legende Timo Konietzka.
Die Tore vor dem Pausenpfiff brachten sichtbar die Souveränität zurück ins Dortmunder Spiel. Schon in der 47. Minute hätte Marco Reus auf 4:1 erhöhen können, doch Baumann war erneut zur Stelle.
Freiburg war im Laufe der zweiten Halbzeit zwar bemüht, zurück ins Spiel zu finden, doch es blieb beim Versuch. Stattdessen zog der BVB noch mal richtig an. Sahin (67.), Götze (69.) und Reus (70.) scheiterten aussichtsreich, Götze wurde kurz darauf ein Elfmeter verweigert (72.) und so war es Sahin vorbehalten, die starke Phase der Borussia erfolgreich abzuschließen (73.). Nun klappte nahezu alles, Joker Bittencourt traf mit seiner ersten Ballberührung (78.). Gemessen an den ersten 40 Minuten fiel der letztlich verdiente Sieg somit viel zu hoch aus.
Der BVB ist durch den Erfolg endgültig auf Champions-League-Kurs. Am kommenden Spieltag muss der amtierende Meister zum VfB Stuttgart.
Autor: Marcus Krämer