
Eigentlich hatten die Vorzeichen vor dem Gastspiel des FC Schalke 04 beim Hamburger SV für die Gäste gesprochen. Doch Maximilian Beister als "Dosenöffner" brachte den HSV ohne die verletzten Rafael van der Vaart und Heung-Min Son auf die Siegerstraße gegen Königsblau.
Beisters Tor (52. Minute) folgte sogar das 2:0 durch Artjoms Rudnevs (65.) und auch das zwischenzeitige Anschlusstor durch einen Elfmeter-Nachschuss von Klaas-Jan Huntelaar (80.) ließ den HSV nach den niederschmetternden Erlebnissen aus Düsseldorf am Freitag nicht verzagen. Milan Badej sorgte in der Nachspielzeit per Elfmeter schließlich für den 3:1 (0:0)-Heimsieg vor 47.124 Zuschauern in der Imtech-Arena.
Somit stellte der HSV die bisherigen Saisonstatistiken auf den Kopf, hatten die Hanseaten in Abwesenheit Rafael van der Vaarts, der nach seinem Muskelfaserriss von Düsseldorf wohl bis zur Winterpause ausfällt, zuvor kein Spiel gewinnen können und sogar noch nicht mal ein Tor zustande gebracht. Zudem fehlte auch noch der bis dato beste Torschütze Heung-Min Son.
Fink stellt den HSV auf den Kopf
Doch die von Trainer Thorsten Fink letztlich gewählte 4-1-2-1-2-Aufstellung mit den Sturmspitzen Artjoms Rudnevs und Maximilian Beister erwies sich als goldrichtig. Auch Van der Vaart-Ersatz Tolgay Arslan bot eine ansprechende Leistung, unterstützt von Per Skjelbred, der zunächst Tomas Rincon ersetzte. Arslan kassierte allerdings wegen Meckerns seine fünfte Gelbe Karte und wird dem HSV am Sonntag in Wolfsburg fehlen.
Überraschend ließ Fink Marcell Jansen als linken Außenverteidiger auflaufen, Dennis Aogo spielte erstmals vor ihm. Der gut aufgelegte offensiv ausgerichtete Nationalspieler kam nach sieben Minuten gleich zur ersten Chance, traf aber nur den Pfosten. Vier Minuten später konnte Skjelbred eine gute Möglichkeit nicht verwerten.
Schalke müde, HSV besser
Stevens brachte den zuletzt Gelb-Rot-gesperrten Kyriakos Papadopoulos für Joel Matip und überraschte mit der Rotation in der Offensive. Statt Julian Draxler begann Chinedu Obasi auf dem Flügel, für Lewis Holtby stand Teemu Pukki in der Startelf.
Nach einer Orientierungsphase wurden die Gäste immer mutiger und hätten durch Huntelaar (14.) und Obasi (22.) in Führung gehen können. Nach Ecke von Jefferson Farfan konnte Arslan die Chance von Obasi auf der Torlinie klären. In ihren Offensivbemühungen wirkten die Königsblauen durch die Doppelbelastung in Meisterschaft und Champions League aber weitgehend müde und träge. Und kamen kaum in die Zweikämpfe.
Anders die Hamburger, die jedoch besonders zum Ende der ersten Hälfte von den Schalkern an Offensivaktionen behindert wurden. Angesichts der ordentlichen ersten Halbzeit der Hamburger klatschte Fink beim Gang in die Kabine Beifall.
Beister als Dosenöffner des HSV
Mutig stürmten die Gastgeber auch im zweiten Durchgang, doch zunächst verfehlte Arslan (49.) das Gehäuse. Erst ein Gewaltschuss von Beister nach Vorlage von Milan Badelj aus 20 Metern brachte Zählbares.
Keeper Lars Unnerstall war noch mit den Fingerspitzen am Ball, sah aber gegen den strammen Schuss gelinde gesagt unglücklich aus. Rudnevs wurde danach bestens von Dennis Diekmeier eingesetzt und musste nur einschieben. Auf der Gegenseite hielt René Adler die Führung gegen Benedikt Höwedes und Farfan (beide 68.) fest. Und auch Huntelaars Handelfmeter parierte der Nationaltorhüter in großem Stil. Gegen den Nachschuss war er aber machtlos.