
Bayer Leverkusen und Gladbach trennen sich 1:1 (1:1). Viele Torschüsse, großes Bemühen, am Ende reichte es für die engagierten Leverkusener doch nur zu einem Remis. Gladbach hatte dabei Glück, dass Andre Schürrle einen Handelfmeter vergab.
Bayer Leverkusen hat den ersehnten Heimsieg verpasst. Im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach reichte es nur zu einem 1:1 (1:1). Bereits in der 3. Minute hatte Patrick Herrmann die Gäste nach einem Zuckerpass von Juan Arango in Führung gebracht. Michal Kadlec glich neun Minuten später vor rund 27.640 Zuschauern in der BayArena aus (12.), wo die Gladbacher zuletzt zweimal gewonnen hatten.
Die Statistik sprach nach dem Spiel eine deutliche Sprache. 27:6-Torschüsse standen da zu Buche (Bundesliga.de) und dazu noch der vergebene Elfmeter durch Andre Schürrle. Gladbach hatte in Marc-André ter Stegen den besten Mann in seinen Reihen. Nach dem Remis am 5. Spieltag dümpeln sowohl Gladbach (5 Punkte), das nur eine einzige Torchance hatte, als auch Leverkusen (4) weiter im grauen Mittelfeld der Liga.
Leverkusen und Gladbach legten gut los
Drei Tage nach ihren enttäuschenden Nullnummern in der Europa League präsentierten sich beide Teams für die Bundesliga neu motiviert - und wie erwartet mit veränderten Startformationen: Bei Bayer 04 spielten Schürrle und Gonzalo Castro wieder von Anfang an. Daniel Carvajal und Kadlec rückten in die Abwehrreihe. Borussia-Coach Lucien Favre ließ sogar auf fünf Positionen rotieren: Der Coach setzte von Anfang an auf Luuk de Jong, Arango, Granit Xhaka, Martin Stranzl und Filip Daems.
Nach zweieinhalb Minuten sahen die Zuschauer das Schmankerl des Spiels: Einen 40-Meter-Diagonalpass von Juan Arango nahm Patrick Herrmann in vollem Lauf an und überlistete Bernd Leno im Bayer-Tor aus 13 Metern mit dem Außenrist. Rudi Völler schüttelte auf der Tribüne den Kopf. In der Vereinszeitung hatte der Sportdirektor nach dem schwachen Bundesliga-Start noch eine "Initialzündung" gefordert.
Bayer fiel nach dem Rückstand keineswegs in Schockstarre, sondern setzte auf Offensive und fand zur aggressiven Spielweise zurück: Neun Minuten nach dem 0:1 wurde Kadlec von den Kollegen für sein erstes Saisontor gefeiert. Gegen die "linke Klebe" des Tschechen nach feinem Querpass von Stefan Reinartz war ter Stegen chancenlos. Von Gladbach kam kaum Gegenwehr, der Niederländer de Jong tauchte völlig ab und musste nach 65 Minuten vom Platz. Vor dem Handelfmeter ging Pechvogel Roel Brouwers mit dem Ellbogen zum Ball.
Einbahnstraßenfußball von Bayer Leverkusen
Der Ausgleich gab der Mannschaft des Trainerduos Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski Auftrieb. Leverkusen erhöhte den Druck, Gladbach stand mit dem Rücken zur Wand: Abwehr-Routinier Daems musste nach Kopfbällen von Schürrle und Stefan Kießling gleich zweimal innerhalb von Sekunden auf der Linie klären (27.). Philipp Wollscheid versucht es mit einem Schuss aus der Drehung - ter Stegen schnappt sich die Kugel (33.) und ist auch gegen Kießling auf der Hut (39.). Schürrle scheitert nur knapp (41.).
Bayer war auch nach der Pause forscher und zweikampfstärker - doch das 2:1 wollte einfach nicht fallen. Karim Bellarabi legte sich den Ball zu weit vor (52.), Ömer Topraks Kopfall war eine Beute ter Stegens (54.). Gladbach musste mit dem einen Punkt mehr als zufrieden sein, denn bis auf das 1:0 in der 3. Minute zeigte die Favre-Elf offensiv gar nichts mehr.
Leverkusen dagegen wird mit diesem 1:1 hadern: Lars Bender und Co. spielten nach dem frühen Rückstand 85 Minuten Einbahnstraßen-Fußball nach vorne, kamen zu jeder Menge Chancen, erzielten aber lediglich den Ausgleich durch Kadlec. Sogar vom Elfmeterpunkt wollte der Ball heute nicht reingehen bei Bayer 04. Am Ende lassen die Bayer-Profis die Köpfe hängen: Trotz überzeugendem Auftreten wird es wieder nichts mit Saisonsieg Nummer zwei.