Arthur Abraham (43-4-0) hat das vierte Aufeinandertreffen mit Robert Stieglitz (47-5-1) für sich entschieden und somit seinen WBO-Titel im Super-Mittelgewicht erfolgreich verteidigt. Die Entscheidung im Gerry Weber Stadion in Halle fiel nach 1:14 Minuten in der sechsten Runde durch technischen Knockout.
Die rund 6.000 Zuschauer im ausverkauften Gerry Weber Stadion im westfälischen Halle sahen einen einseitigen Kampf, bei dem ein von Trainer Ulli Wegner perfekt eingestellter Abraham früh das Kommando übernahm und einen erwartet offensiven Stieglitz vom ersten Gong an in dessen Schranken verwies. Zwar zeigte der 34-jährige Herausforderer aus Magdeburg wie in der Vergangenheit ein großes Kämpferherz, die Mittel, den Champion ernsthaft unter Druck zu setzen, fehlten jedoch gänzlich.
Nach einem ersten Niederschlag in Runde vier wirkte Abraham endgültig auf der Siegerstraße. Über einfache Eins-Zwei-Kombinationen setzte der gebürtige Armenier im weiteren Kampfverlauf immer wieder nach und erarbeitete sich ein sicheres Polster auf den Scorecards der drei Punktrichter aus den Vereinigten Staaten.
Der Kampf im RE-LIVE
Ein Polster, welches der 35-Jährige im Endeffekt nicht benötigen sollte. Nach weiteren harten Treffern in Runde sechs hatte Stieglitz-Trainer Dirk Dzemski genug gesehen und warf im Anschluss an einen erneuten Niederschlag seines Schützlings das Handtuch. Eine nachvollziehbare Entscheidung, die das Ende einer langen Rivalität bedeutete.
Im Vorfeld des Main Events hatte sich zudem Vincent Feigenbutz (20-1-0) im Duell um den Interims-Titel der WBA im Super-Mittelgewicht gegen seinen peruanischen Kontrahenten Mauricio Reynoso (15-2-1) durchgesetzt und gleichzeitig Geschichte geschrieben. Der 19-Jährige ist der jüngste Boxer aus Deutschland, der sich einen Titel dieser Größenordnung sichern konnte. Die Entscheidung zu Gunsten des Hoffnungsträgers aus dem Sauerland-Stall, der seinen Gegner über die gesamte Kampfdauer dominierte, fiel dabei ebenfalls durch technischen Knockout. Diesen gab es jedoch bereits nach 1:21 Minuten der dritten Runde.
Autor: Jan Höfling