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Wahrscheinlich schon. Außer Rand und Schland, sozusagen. Doch wie schon am Montag erwähnt, waren Deutschland, Italien und Spanien die drei überzeugendsten Teams des bisherigen Turniers. Wenn es keine echten Überraschungen gibt, würden Deutschland und Italien im Halbfinale aufeinandertreffen. Und das wäre ein Highlight, ein immer noch höheres Highlight, um einmal mehr Rudi Völler zu würdigen.
Und das nicht nur in historischer Sicht (noch nie ein DFB-Sieg gegen den vierfachen Weltmeister in einem Pflichtspiel), sondern gerade auch in taktischer Hinsicht. Cesare Prandelli zeigte gegen Spanien eine der innovativsten Formationen, die man auf diesem Level bei einem Turnier seit langem gesehen hat: unmittelbar auf die aktuelle Personalsituation und den Gegner bezogen.
Demgegenüber setzt Löw traditionell auf taktische Kontinuität und ändert sein Spielsystem fast nie. Wie gut das 4-2-3-1 eingeölt ist, haben wir gerade wieder gesehen. Entscheidend gegen die Elftal waren dann eben die Details, die der Bundestrainer auf den Gegner einstellte, aber nicht die prinzipielle Formation. Auf den ersten Blick liegt beiden Mannschaften ein taktisch disziplinierter Gegner eher nicht.
Aber gerade das könnte ja ein um so interessanteres Spiel ergeben. Wir freuen uns schon darauf, und wenn Deutschland dann doch noch gegen Dänemark ausscheidet, veröffentlichen wir Fotos davon, wie wir mit Sahnetorten beworfen werden. Morgen aber sehen wir uns schon mal Italien an. Und Spanien. Wenn die Roja Gruppenerster wird, dann könnte sie im Halbfinale auf niemand Geringeren treffen als die Niederlande, in einer Neuauflage des letzten WM-Finals.
Das sollte man bei all den Abgesängen auf die Elftal nämlich nicht vergessen: Mit einem Sieg gegen Portugal könnte Holland noch im Turnier bleiben. Später mehr.
Daniel Raecke