Thibaut Courtois konnte mit Atlético Madrid in der vergangenen Saison die Europa League gewinnen. Doch eigentlich steht er beim FC Chelsea unter Vertrag, soll in Zukunft dort seine Erfolge feiern. Das Problem: Petr Cech ist unantastbar und hat noch einige Jahre Vertrag.
Wenn Thibaut Courtois einen Blick zurück auf die vergangene Europapokal-Saison wirft, wird er sich in der Wahl seiner Arbeitgeber mehr als bestätigt fühlen. Während der FC Chelsea, bei dem der junge Belgier einen Vertrag bis 2016 besitzt, Champions League-Sieger wurde, konnte Courtois seine Leihe bei Atlético Madrid zum Triumph in der Europa League nutzen. Ein optimaler Saisonverlauf für den Torwart, der bei den Blues irgendwann die Nachfolge vom Petr Cech antreten soll, momentan aber sein zweites Jahr in Madrid in Angriff nimmt.
Um den Gemütszustand des 20-Jährigen wird es in diesen Tagen allerdings etwas schlechter bestellt sein, als man vermuten könnte. Denn am 31. diesen Monats trifft er mit Atlético im UEFA Super Cup auf Chelsea und muss versuchen den Club bei dem zweifelsohne seine Zukunft liegt am Sieg zu hindern. "Chelsea ist mein Club", bekennt sich Courtois klar zu den Blues, "aber ich bin professionell genug und möchte den Super Cup gewinnen."
Schon mit 16 Jahren feiert Courtois sein Debüt
Hätte sich der in Bree an der niederländischen Grenze geborene Courtois nach der Familientradition gerichtet, wäre er wohl nie Fußballer geworden. Eine Karriere als Profisportler wäre trotzdem wahrscheinlich gewesen, denn seine Eltern Thierry und Gitte waren beide Volleyballprofis und auch seine Geschwister Valérie und Gaetan schlugen diesen Weg ein.
Statt es ihnen gleich zu tun, begann Courtois als Fünfjähriger beim Bilzen VV mit dem Fußballspielen, vorerst allerdings als Feldspieler. Auf der Verteidiger-Position zeigte er genug Talent, um drei Jahre später zu Racing Genk zu wechseln. Hier wurde er nach zwei weiteren Jahren zum Torwart umgeschult, ein Glücksfall für den Verein.
Dass, besonders bei Torhütern, immer ein wenig Glück zum Karrierestart gehört, beweist auch der Werdegang von Courtois. Denn als er im Alter von gerade einmal 16 Jahren sein Debüt in der ersten Mannschaft von Genk gab, war er kurz zuvor lediglich Option Nummer fünf gewesen. Nur weil mit Logan Bailly und Sinan Bolat zwei Keeper kurzfristig den Verein verlassen hatten und die Ersatzleute Davino Verhulst (Suspendierung) und Sem Franssen (Verletzung) ausfielen, rutschte der Teenager 2009 gegen KAA Gent in die Mannschaft.