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So ließ sich nur über die Höhe des deutschen Sieges und die Qualität der Chancenverwertung streiten. Das ist aber - zumal in einem Testspiel - ein Disput um Details, nicht ums Große und Ganze der Spielanlage. Ob die nur zwei Treffer gegen Israel eine Schwäche der deutschen Mannschaft anzeigen, tief stehende Gegner zu bezwingen? Das lässt sich unter diesen Vorzeichen noch nicht beantworten.
Sicher ist, dass Portugal und die Niederlande wesentlich besser agieren werden als Israel. Gerade Bert van Marwijk wird nicht noch einmal den Fehler begehen, seine Elftal so offen einzustellen wie in Hamburg im November. Und Portugal, bei der WM 2010 noch ultradefensivstark, kassierte zwar in der Qualifikation die meisten Gegentore aller EM-Teilnehmer (14 in zehn Spielen), doch Paulo Bento schien dieses Problem in den letzten Tests in den Griff zu bekommen.
Zudem eignet sich Portugals Kader vor allem nach dem Ausfall Dannys viel besser für eine reaktive Spielweise, da die Stärken eher in der Defensive liegen (mit Ausnahme Cristiano Ronaldos natürlich). Dänemark bleibt in dieser Gruppe ohnehin nicht viel mehr übrig als Defensive. Soll heißen: Wahrscheinlich muss Löw sich auf zähe Spiele einstellen, in denen Geduld und die Fähigkeit, das Tempo zu variieren, gefragt sind.
Löw hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er es versteht, Deutschland auf die meisten Gegner richtig einzustellen. Jetzt müssen nur noch die deutschen Medien akzeptieren, dass Glanz keine Tore schießt.
Daniel Raecke