Ronnie O'Sullivan ist eine Snooker-Koryphäe und mit einem Talent gesegnet, für das mancher Spieler töten würden. An der Erwartungshaltung wäre der Engländer jedoch fast zerbrochen, litt unter schweren Depressionen und flüchtete sich in Alkohol und Drogen. Vor dem WM-Auftakt im Crucible Theatre widmet sportal.de ihm ein Porträt.
Ronnie O'Sullivan gilt als der talentierteste Spieler, den der Snooker-Sport jemals hervorgebracht hat. Wer O'Sullivan spielen sieht, kann diese Einschätzung nur teilen. Dass ein Leben als Superstar nicht immer einfach ist, hat der Engländer am eigenen Leib erfahren. Im Vorfeld der WM (21.04. - 07.05.) widmen wir ihm ein Porträt.
Kein anderer Spieler schwankt so sehr zwischen Genie und Wahnsinn. Auf der einen Seite ist Ronnie O'Sullivan dreifacher Snooker-Weltmeister. Zudem gewann er die Premier League zehn Mal, spielt beidhändig nahezu perfekt und brauchte nur 5:20 Minuten für ein Maximum Break davon spielte er bisher elf. O'Sullivan war der jüngste Spieler aller Zeiten, der ein Ranglistenturnier gewann, spielte sein erstes Break von über 100 Punkten im Alter von zehn Jahren
Auf der anderen Seite zeigt er einem Ball schonmal den Mittelfinger, verlässt während eines Matches die Halle, spaziert mit einer brennenden Zigarette in eine Pressekonferenz und macht, wenn er besonders guter Laune ist, obszöne Gesten vor chinesischem Publikum. Michael Holt kann ein Lied von den Launen O'Sullivans singen.
O'Sullivan: Der Mann für die spektakulären Momente
Beim Grand Prix 2006 wurde er von O'Sullivan vorgeführt, als dieser ob einer hohen Führung aus Langeweile absichtlich die falschen Bälle anspielte. Alain Robidoux bekam bei der WM 1996 ebenfalls die Launen von O'Sullivan zu spüren. Robidoux verweigerte nach seiner Niederlage den Handschlag, da O'Sullivan mit Links gespielt hatte. Leicht irritiert meinte O'Sullivan, im nächsten Match würde er Robidoux komplett mit der linken Hand abfertigen.
Trotz seiner Verfehlungen hat O'Sullivan den Status eines Volkshelden, ist zudem das Zugpferd dieser Sportart. Eine Ausnahmeerscheinung, die Zuschauer in die Halle lockt, das Spektakuläre verspricht und die Massen elektrisiert. Im Vorfeld der Snooker-WM gehört er natürlich zu den Favoriten, egal, ob er in Form ist oder nicht. Denn auch an schlechten Tagen ist er in der Lage, die Massen zu verzaubern egal auf welche Art.
Die Karriere des O'Sullivan ist eine einzige Superlative, wenn man nur den Blick auf den Briefkopf setzt. Als Sportler hat er alles erreicht und ist dazu der Superstar einer Sportart, die sich dazu entschlossen hat, nun endgültig den Weg von der Insel in die weite Welt zu finden. Doch kaum bekannt sind die Probleme, mit denen O'Sullivan sich auseinander setzen musste und die in vielen Momenten das Ende seiner Karriere hätte bedeuten können.