Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Teams Mercedes, hält Sebastian Vettels Arbeitgeber Ferrari für einen viel gefährlicheren Gegner als in der vergangenen Saison. "Die Margen haben sich geändert. Im vergangenen Jahr hatten wir eine halbe Sekunde Vorsprung auf Ferrari, diesmal wird Ferrari näher dran sein", sagte Lauda im Interview mit Gazzetta dello Sport: "Vielleicht reduziert sich unser Vorsprung auf zwei Zehntel, daher kann alles geschehen."
Andere Rivalen als Ferrari sieht der Österreicher nicht. Nur Red Bull könne auf Stadtkursen wie Monte Carlo und Singapur für Mercedes zur Belastung werden, sagte der 67-Jährige.
Nach Laudas Meinung könnte Nico Rosberg im Mercedes-Duell mit Weltmeister Lewis Hamilton diesmal besser aussehen. "Wenn Nico startet, wie er die letzte Saison beendet hat, mit der Pole Position in den letzten sechs Rennen 2015 und einem Sieg in den letzten drei GPs, könnte es zu einer sehr interessanten Situation kommen, die auch für uns neu ist. Wenn Nico in Führungsposition gelangt, ist es für alle schwierig", sagte Lauda.
"Zuviel interne Reibereien"
Im Focus-Interview forderte Lauda vor dem Start in die neue Saison zudem ein einheitliches Auftreten der Formel 1. "Man sollte hinter verschlossenen Türen verhandeln und dann eine Lösung präsentieren", sagte er: "Nach außen hin vermitteln wir zu viele Reibereien, und untereinander wird nicht geredet."
Im vergangenen Sommer waren heftige Diskussionen um die Finanzkrise öffentlich ausgetragen worden. Red Bull drohte mit einem Ausstieg, weil der Rennstall keinen Motorenlieferanten gefunden hatte. "Wir beschädigen uns mit unseren Aussagen permanent selbst", sagte Lauda.