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Daniel Abt: Wille ist wichtig. Man muss ein klares Ziel vor Augen haben. Im Endeffekt ist jeder Fahrer ein Gesamtpaket. Sicherlich gibt es bestimmte Grundvoraussetzungen wie Talent und das man schnell fahren kann. Aber das ist heutzutage auch nicht mehr alles. Gerade die Speedacademy hat das auch erkannt und hat uns im Umgang mit den Medien geschult, und dazu auch Fahrsicherheitstrainings durchgeführt. Es wurden viele Bereiche trainiert, damit man eben nicht nur gut fahren kann, sondern auch über solch ein Gesamtpaket verfügt.
Über das ADAC Formel Masters ging Ihr Weg dann zum F3-Cup, wo Sie im Jahr 2010 nur knapp den Gesamtsieg verpassten. In dieser Saison mussten Sie dann eigentlich zum ersten Mal in Ihrer Karriere eine Art Rückschritt hinnehmen, denn beim Signature-Team waren Sie mit dem Volkswagen chancenlos und wurden Siebter in der Formel 3 Euroserie. Wie bewerten Sie diese Saison?
Daniel Abt: Dieses Jahr war definitiv ein Dämpfer. Die letzten beiden Jahre liefen weitestgehend problemlos für mich und so hatte ich mir das eigentlich auch vorgestellt. Ich habe schon gewisse Erwartungen im Vorfeld dieser Saison gehabt und konnte sie nicht erfüllen. Es gibt verschiedene Umstände, die dazu beigetragen haben, dass es nicht so gut war. Es war einfach so, dass die Mercedes-Teams uns um die Ohren gefahren sind, aber nichtsdestotrotz bin ich auch nicht so super klargekommen, wie ich es mir vorgestellt habe. Im Endeffekt ist der siebte Platz nicht das, was ich mir erhofft habe.
In der Deutsche Post Speed Academy bekommen die jungen Fahrer eine Menge beigebracht, darunter auch Mentaltraining. Wie sind Sie persönlich mit dem Rückschlag umgegangen und hat dieses Training geholfen?
Daniel Abt: Ich wurde nicht darauf getrimmt, dass es so kommen kann und ich habe auch gehofft, dass es mir nicht so gehen wird. Aber jetzt habe ich die Situation gehabt und am Anfang war es für mich auch nicht so einfach, da ich jemand bin, der ganz vorne mitfahren will. Von daher war es ein komisches Gefühl, nur im Mittelfeld rumzurutschen. Da gibt es Situationen, in denen ich nach Hause komme und mich frage, ob ich denn nun das Fahren verlernt habe. Aber das ist nur eine kurze Phase und es kommt immer der Punkt, an dem man wieder arbeiten muss, an dem man alles gibt und 100 Prozent bringt. Was dabei herauskommt ist im Motorsport aber nicht immer zu 100 Prozent die eigene Leistung. Trotzdem muss man eben nach vorne schauen und jammern bringt nichts.