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Daniel Abt: Ich spüre den Druck eigentlich nicht von außen, den mache ich mir schon selber. Weil ich auch eine Erwartung an mich habe und ich will nicht nochmal so ein Jahr wie dieses durchleben. Wenn man fährt, will man gewinnen und das macht dann Spaß. Wenn man hinterher fährt, macht es eben keinen Spaß. Von daher ist es schon wichtig, eine richtige Entscheidung für das nächste Jahr zu treffen und man muss sich überlegen, was am meisten Sinn macht. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr der Erfolg wieder da ist.
Eine Möglichkeit wäre die Renault-World-Series, für die Sie bereits als Rookie getestet haben.
Daniel Abt: Ich habe verschiedene Sachen getestet, darunter auch die GP3. Aber ich schaue mir erstmal alle Serien an, um genau sagen zu können, was Sinn macht und wo ich mich wohlfühle. Dann geht es auch darum, mit welchem Auto ich klarkomme und bei welchem Team ich mich gut aufgehoben fühle. Im Moment gibt es noch keine Entscheidung, aber ich denke, es wird nicht mehr allzu lange dauern.
Was spricht gegen den Sprung in die GP2.
Daniel Abt: Ich denke, dass es für mich zu früh ist. Die GP2 hat am Wochenende eine halbe Stunde freies Training auf Strecken, die ich zum Teil gar nicht kenne. Wenn man dann im neuen Auto sitzt und nur 30 Minuten für das neue Auto und eben eine Strecke hat, an die man sich erst noch gewöhnen muss, dann ist das zu wenig. Deswegen bin ich der Meinung, dass man als gemachter Fahrer in diese Klasse gehen muss, um glänzen zu können. Die Zeit ist für mich noch nicht da und es geht darum, noch ein wenig Erfahrung und Kilometer zu sammeln. Wenn der Sprung dann kommt, bin ich auch auf dem Stand und konkurrenzfähig.
Eingangs haben wir nach den normalen Beschäftigungen eines Sechsjährigen gesprochen. Mittlerweile sind sie 18. Wie sieht ihr Leben abseits des Cockpits aus womit verbringen Sie Ihre Zeit?
Daniel Abt: Motorsport nimmt bei mir schon die meiste Zeit in Anspruch. Das ist kein Hobby, sondern ein Beruf. Und ich versuche schon, so viel Zeit wie möglich zu investieren, damit es auch gut wird. Aber es gibt immer Tage und Wochen, in denen man nicht so viel zu tun hat. Um mich da nicht auf die faule Haut zu legen, habe ich mit Freunden zusammen eine Firma gegründet, um auch ein zweites Standbein zu haben und beschäftigt zu sein. Wir sind eine Eventfirma und organisieren exklusive Motorsport-Events.