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Datum: 12. November 2011, 08:51 Uhr
Format: Artikel
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Nachwuchshoffnung Daniel Abt im Interview

Daniel Abt will in die Formel 1

Schon im Laufstall wurde Daniel Abt von seinem Vater mit dem Motorsport in Kontakt gebracht und heute gilt er als eines der größten Talente in Deutschland. Im Interview mit sportal.de erklärt er, wann es in die Formel 1 geht, wie Sebastian Vettel im Virgin abschneiden würde und wie die Pubertät im Cockpit verläuft.

Daniel Abt gehört zu den begabtesten Nachwuchsfahrern, die es im Motorsport gibt. Im Interview spricht der 18-Jährige über seinen Werdegang, wie seine Kindheit verlaufen ist, was einen guten Rennfahrer ausmacht und wohin ihn sein Weg führen soll.

Was würden Sie sagen, machen Sechsjährige im Normalfall nicht: Fußball spielen, Computer spielen, den Eltern auf die Nerven gehen oder Motorsport?

Daniel Abt: Das wird wohl Motorsport sein. Normalerweise spielt ein Sechsjähriger wohl Fußball oder hüpft draußen durch die Gegend. Aber durch die familiären Begebenheiten bin ich schon früh in den Motorsport reingerutscht. Ich habe dann an den Wochenenden eben kein Fußball gespielt, sondern bin beim Kartfahren gewesen.

Im Alter von sechs Jahren begann Ihre Karriere im Kartsport und es folgten Titel wie der des Deutschen Meisters. Wie können wir uns ihre Kindheit vorstellen?

Daniel Abt: Als kleiner Junge war ich immer schon mit dabei und man kriegt ja auch mit, was die Eltern so machen. Dann kam die Situation, wo ich das erste Mal im Kart saß und ein wenig durch die Gegend gefahren bin. Das hat auf Anhieb Spaß gemacht und so hat sich das auch entwickelt. Mein Vater war natürlich offen dafür und hat sich das vielleicht auch gewünscht. Aber er hat mich nicht dazu gedrängt.

Das ist gleichzeitig die nächste Frage: Kinder und Spitzensport. Boris Becker sprach einmal davon, dass man ihm eigentlich die Kindheit geraubt habe.

Daniel Abt: Ich glaube es war sehr human bei mir. In den jungen Jahren war das Kartfahren auch mehr Spaß und nicht eine krampfhafte Jagd nach Erfolg. Es war auch dazu da, etwas für die Zukunft zu lernen. Aber ich wurde nie von der Familie gepusht, sondern hatte meinen Spaß. Andere Jungs konnten gut Fußball spielen – da war ich nicht sonderlich talentiert, ich habe mich mehr für das Kart begeistert. Ich denke auch, dass ich eher schnell erwachsen geworden bin und hatte bisher nicht das Gefühl, dass mir etwas entgangen ist.

2008 ging es vom Kart ins ADAC Formel Masters, wo viele F1-Piloten ihr Handwerk gelernt haben. Wie schwer ist Ihnen damals die Umstellung gefallen?

Daniel Abt: Es ist schon ein Schritt von einem Kart in ein Formel-Auto. Am Anfang ist man schon auch überfordert, aber es ist wie im normalen Leben. Man lernt dazu und Übung macht den Meister. Wenn man viel fährt und ein Gefühl entwickelt, kommt schnell der Punkt, an dem man sich wohl fühlt und an dem man auch behaupten kann zu wissen, wie man ein solches Auto bewegen muss.

Mit 15 sind Sie in diese Talentklasse gewechselt. Gab es damals schon den absoluten Wunsch in die Formel 1 zu kommen?

Daniel Abt: Ich habe mir natürlich auch die großen Rennserien angesehen, wobei das immer noch sehr weit entfernt war. Man hatte nie so das Gefühl, was es überhaupt bedeutet, so ein Auto zu fahren. Im ersten Jahr beim ADAC Masters kam dann das Gefühl hoch und man hat sich gedacht: 'Wow, ich sitze jetzt in einem Formel-Wagen'. Natürlich sind die Wagen nicht so schnell wie in der Formel-1, aber der erste Schritt war gemacht und spätestens ab da hatte ich das Ziel klar von mir, dass es in die Formel 1 gehen soll.

Wie schwer ist es für einen 15-jährigen pubertierenden Jungen, sich in einem 145 PS-starken Wagen – bis zu 220 km/h - an irgendwelche Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen zu halten?

Daniel Abt: Am Anfang kann es schon vorkommen, dass man der Allergrößte ist und das alles kein Problem ist. Aber bei der ersten richtigen Ausfahrt kriegt man schon den Respekt vor dem Auto, der dann dafür sorgt, dass man keine Dummheiten macht und versucht, sich ordentlich auf der Straße zu bewegen. Es ist komisch, aber wenn ich jetzt zurückschaue auf die jungen Leute, die in dem Auto sitzen und wie schnell die sich an diese Autos gewöhnen und wie schnell sie sich da rein entwickeln. Das geht schon sehr schnell und ich denke, die meisten Leute haben da kein Problem mit.

Wenn man sich Ihre Vita ansieht, scheinen Sie zumindest viele Dinge richtig gemacht zu haben. Im ersten Formel-Jahr standen Sie im Gesamtklassement unter den Top-Ten und wurden in die Deutsche Post Speed Academy aufgenommen. Wie wichtig war dieser Schritt für den Verlauf der letzten Jahre?

Daniel Abt: Am Anfang dachte ich, dass es nur eine schöne Förderung ist – ein wenig so wie Schule. Aber so war es eben nicht. Ich hatte wirklich drei schöne Jahre und von mir kann ich sagen, dass ich sehr viel gelernt habe. Man entwickelt sich enorm weiter. Ich war mit meinen 15 Jahren auch der Jüngste und die anderen Fahrer waren gut drei Jahre älter. Für meine Weiterentwicklung war das Gold wert. Man kann sich Dinge abschauen, wie ältere Fahrer bestimmte Dinge angehen. Das hat mich schon geprägt.

Was braucht ein Fahrer denn, um sich später erfolgreich behaupten zu können?

Daniel Abt: Wille ist wichtig. Man muss ein klares Ziel vor Augen haben. Im Endeffekt ist jeder Fahrer ein Gesamtpaket. Sicherlich gibt es bestimmte Grundvoraussetzungen wie Talent und das man schnell fahren kann. Aber das ist heutzutage auch nicht mehr alles. Gerade die Speedacademy hat das auch erkannt und hat uns im Umgang mit den Medien geschult, und dazu auch Fahrsicherheitstrainings durchgeführt. Es wurden viele Bereiche trainiert, damit man eben nicht nur gut fahren kann, sondern auch über solch ein Gesamtpaket verfügt.

Über das ADAC Formel Masters ging Ihr Weg dann zum F3-Cup, wo Sie im Jahr 2010 nur knapp den Gesamtsieg verpassten. In dieser Saison mussten Sie dann eigentlich zum ersten Mal in Ihrer Karriere eine Art Rückschritt hinnehmen, denn beim Signature-Team waren Sie mit dem Volkswagen chancenlos und wurden Siebter in der Formel 3 Euroserie. Wie bewerten Sie diese Saison?

Daniel Abt: Dieses Jahr war definitiv ein Dämpfer. Die letzten beiden Jahre liefen weitestgehend problemlos für mich und so hatte ich mir das eigentlich auch vorgestellt. Ich habe schon gewisse Erwartungen im Vorfeld dieser Saison gehabt und konnte sie nicht erfüllen. Es gibt verschiedene Umstände, die dazu beigetragen haben, dass es nicht so gut war. Es war einfach so, dass die Mercedes-Teams uns um die Ohren gefahren sind, aber nichtsdestotrotz bin ich auch nicht so super klargekommen, wie ich es mir vorgestellt habe. Im Endeffekt ist der siebte Platz nicht das, was ich mir erhofft habe.

In der Deutsche Post Speed Academy bekommen die jungen Fahrer eine Menge beigebracht, darunter auch Mentaltraining. Wie sind Sie persönlich mit dem Rückschlag umgegangen und hat dieses Training geholfen?

Daniel Abt: Ich wurde nicht darauf getrimmt, dass es so kommen kann und ich habe auch gehofft, dass es mir nicht so gehen wird. Aber jetzt habe ich die Situation gehabt und am Anfang war es für mich auch nicht so einfach, da ich jemand bin, der ganz vorne mitfahren will. Von daher war es ein komisches Gefühl, nur im Mittelfeld rumzurutschen. Da gibt es Situationen, in denen ich nach Hause komme und mich frage, ob ich denn nun das Fahren verlernt habe. Aber das ist nur eine kurze Phase und es kommt immer der Punkt, an dem man wieder arbeiten muss, an dem man alles gibt und 100 Prozent bringt. Was dabei herauskommt ist im Motorsport aber nicht immer zu 100 Prozent die eigene Leistung. Trotzdem muss man eben nach vorne schauen und jammern bringt nichts.

Nun steht auch die Entscheidung an, wie Ihr Weg weiter gehen soll. Sie gelten als eins der größten Talente im deutschen Motorsport. Spüren Sie den Druck, nun unbedingt eine richtige Entscheidung treffen zu müssen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden?

Daniel Abt: Ich spüre den Druck eigentlich nicht von außen, den mache ich mir schon selber. Weil ich auch eine Erwartung an mich habe und ich will nicht nochmal so ein Jahr wie dieses durchleben. Wenn man fährt, will man gewinnen und das macht dann Spaß. Wenn man hinterher fährt, macht es eben keinen Spaß. Von daher ist es schon wichtig, eine richtige Entscheidung für das nächste Jahr zu treffen und man muss sich überlegen, was am meisten Sinn macht. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr der Erfolg wieder da ist.

Eine Möglichkeit wäre die Renault-World-Series, für die Sie bereits als Rookie getestet haben.

Daniel Abt: Ich habe verschiedene Sachen getestet, darunter auch die GP3. Aber ich schaue mir erstmal alle Serien an, um genau sagen zu können, was Sinn macht und wo ich mich wohlfühle. Dann geht es auch darum, mit welchem Auto ich klarkomme und bei welchem Team ich mich gut aufgehoben fühle. Im Moment gibt es noch keine Entscheidung, aber ich denke, es wird nicht mehr allzu lange dauern.

Was spricht gegen den Sprung in die GP2.

Daniel Abt: Ich denke, dass es für mich zu früh ist. Die GP2 hat am Wochenende eine halbe Stunde freies Training auf Strecken, die ich zum Teil gar nicht kenne. Wenn man dann im neuen Auto sitzt und nur 30 Minuten für das neue Auto und eben eine Strecke hat, an die man sich erst noch gewöhnen muss, dann ist das zu wenig. Deswegen bin ich der Meinung, dass man als gemachter Fahrer in diese Klasse gehen muss, um glänzen zu können. Die Zeit ist für mich noch nicht da und es geht darum, noch ein wenig Erfahrung und Kilometer zu sammeln. Wenn der Sprung dann kommt, bin ich auch auf dem Stand und konkurrenzfähig.

Eingangs haben wir nach den normalen Beschäftigungen eines Sechsjährigen gesprochen. Mittlerweile sind sie 18. Wie sieht ihr Leben abseits des Cockpits aus – womit verbringen Sie Ihre Zeit?

Daniel Abt: Motorsport nimmt bei mir schon die meiste Zeit in Anspruch. Das ist kein Hobby, sondern ein Beruf. Und ich versuche schon, so viel Zeit wie möglich zu investieren, damit es auch gut wird. Aber es gibt immer Tage und Wochen, in denen man nicht so viel zu tun hat. Um mich da nicht auf die faule Haut zu legen, habe ich mit Freunden zusammen eine Firma gegründet, um auch ein zweites Standbein zu haben und beschäftigt zu sein. Wir sind eine Eventfirma und organisieren exklusive Motorsport-Events.

Gesetzt dem Fall, Sie dürften mit einem deutschen F1-Fahrer tauschen, was würde Sie reizen und warum?

Daniel Abt: Wenn ich tauschen dürfte, würde ich klarerweise mit Sebastian Vettel tauschen. Nicht nur, weil er gerade sehr erfolgreich und ein guter Fahrer ist. Sondern weil man als Fahrer immer im besten Auto sitzen möchte. Und momentan sitzt er eben im besten Wagen. Von daher denke ich, jeder – auch die aktuellen Fahrer – würden gerne mit ihm tauschen.

Wie viel macht der Fahrer denn aus?

Daniel Abt: Die Grundvoraussetzung zum Erfolg ist ein gutes Auto. Es gibt viele gute Fahrer, aber dabei gilt es auch, das Optimale aus dem Auto zu holen. Mark Webber hat das selbe Auto wie Vettel, aber da gibt es schon große Unterschiede. Man muss als Fahrer mit seinem Auto umgehen und die letzten Zehntel rausholen können. Aber wenn Vettel in einem Virgin fahren müsste, würde er auch keine Rennen gewinnen. So ehrlich muss man sein. Also muss auch hier das Gesamtpaket stimmen.

Wenn wir das richtig verstehen, soll der Weg also in die Fomel 1 führen und der Titel ist das große Ziel?

Daniel Abt: Absolut. Natürlich ist es immer leicht gesagt, aber ich weiß auch, es liegt noch eine Menge Arbeit vor mir. Das Ziel ist klar und das ist auch der Grund, warum ich das alles hier mache und wofür ich kämpfe. Und natürlich will ich nicht nur in die Formel 1 kommen, sondern wenn man dann da ist, will man auch vorne rumfahren, Rennen gewinnen und im Idealfall Weltmeister werden.

Das Interview führte Gunnar Beuth