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Dieses "Endspiel" findet allerdings nicht statt, da Bursaspor mit einem souveränen 4:0 in Büyüksehir die Playoffphase als Gruppenerster abschloss und im Pokalfinale gegen Fener steht. Damit ist auch Bursa direkt in der Europa League, da Fener in der CL-Qualifikation spielt.Das Team um den Ex-Bochumer Stanislav Sestak ging als Tabellenachter in die Playoffs und schließt nun nach vier Siegen in sechs Begegnungen die Playoffphase als Gruppenerster ab. Die Hoffnungen für einen versöhnlichen Saisonabschluss sind groß ein einziges Team steht Europa noch im Weg: Besiktas.
Manipulationsskandal gar nicht so schlimm
Der Disziplinar-Ausschuss des türkischen Verbands will ermittelt haben, dass die unter Verdacht stehenden Vereine von ihrer Schuld freizusprechen sind. Das heißt im Klartext: kein Istanbuler Zwangsabstieg, nicht einmal eine Geldstrafe. Es gäbe lediglich hier und da Funktionäre, die den Versuch unternahmen, zu manipulieren. Hier wurden Strafen in Höhe von 1-3 Jahren ausgesprochen.
Auch wenn unabhängige Kommissionen, die Einsicht aller Dokumente der Staatsanwaltschaft hatten, nachweisbare Manipulationen erkannten und auch bezifferten, sprach TFF-Boss Yildirim Demirören auf der Presskonferenz nur von Versuchen, die sich nicht aufs die Spiele auswirkten.
Mit dem Urteil des Verbands ist man dem Geheiß von Premierminister Erdogan nachgekommen, der sich dafür aussprach, die Clubs ungeschoren davon kommen zu lassen.
Es bleibt abzuwarten, wie die UEFA auf die Urteile reagiert. Es ist aber davon auszugehen, dass der europäische Fußballverband mit überschaubarem Verständnis reagiert. Erst im März erklärte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, dass die Beweislast eindeutig wäre und forderte die TFF zum Handeln auf.
Auch innerhalb der Süper Lig mehren sich die Stimmen gegen den türkischen Fußballverband und deren Urteile. So spricht Galatasaray in einer Pressemitteilung von einer "Beleidigung für die Intelligenz der türkischen Öffentlichkeit" und forderte offen den Rücktritt der Verantwortlichen.
Hier ist das letzte Wort also noch lange nicht gesprochen. Eine gute Nachricht für alle, die auf türkische Telenovelas, bespickt mit Intrigen und unlauteren Machtkämpfen, stehen.
Serkan Agci und Bülent Yaman