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Als dann auch noch Teambesitzer Glen Taylor zum besten gab, Love wäre kein Superstar, da er ''uns noch nicht ein Mal in die Playoffs geführt hat'', war es mit Loves Geduld endgültig vorbei. ''Ich habe mich für die Timberwolves entschieden. Aber ich habe in zwei Jahren eine Ausstiegsklausel, und ganz ehrlich, wenn wir bis dahin nur ein Mal die Playoffs erreicht haben, werde ich wohl eher nicht sagen, ich bleibe hier. Dann habe ich keine Geduld für einen weiteren Neuaufbau.''
Und solche Aussagen kommen im beschaulichen Minnesota, wo sich das Publikum nach einigen wenig erfolgreichen Jahren zum ersten Mal wieder auf eine Saison der Wolves zu freuen schien, gar nicht gut an. Weder bei den Fans, noch bei der eigenen Mannschaft, für die Loves Aussagen ja nun wahrlich kein Kompliment darstellten.
Superstar im Krisenjahr
Und vor allem ließe sich das ganze sicher viel einfacher Verdauen, wenn Love aufspielen würde wie er es in den vergangenen beiden Jahren getan hat. Doch das Gegenteil ist der Fall. War Love in den vergangenen Jahren noch der wichtigste Spieler in der Crunchtime, passt er mittlerweile bei vielen wichtigen Würfen lieber zu seinen Mitspielern. Seien Trefferquote ist 10 Prozent schlechter als in jeder seiner bisherigen Spielzeiten in der Liga, gleiches gilt für seine katastrophale Dreierquote, seine Punkteausbeute ist die schwächste seit drei Jahren und obwohl er nach wie vor etwa 14 Rebounds pro Spiel holt, fällt sein teilweise lethargisches Defensivverhalten nicht nur den Experten auf.
Ein Trade kommt für Minnesota dennoch kaum in Frage, dafür gibt es in der Liga schlicht zu wenig Spieler, bei denen sich ein Tausch lohnen würde. Und so müssen die Timberwolves also darauf hoffen, dass Love vielleicht zumindest aus der Rückkehr von Ricky Rubio neue Motivation zieht und ihn seine allesamt begabten Kollegen Roy, Derrick Williams, Alexey Shved, J. J. Barea, Nikola Pekovic und Andrei Kirilenko daran erinnern, dass sein Team doch nicht so schlecht zusammen gestellt wurde, wie er zu Glauben scheint. Denn ansonsten wird es ganz schwer mit der angepeilten Playoff-Teilnahme, für ein Minnesota mit einem unmotivierten Love dürfte die Western Conference dann doch zu stark besetzt sein.
Neben diesen drei Teams hätten sicher auch noch die Toronto Raptors, die Boston Celtics sowie die Dallas Mavericks eine Erwähnung verdient gehabt - doch gerade in Dallas sollte man trotz des durchwachsenen Saisonstarts zunächst mal abwarten, wie sich das Team nach der Rückkehr von Dirk Nowitzkli stabilisiert, denn zumindest die soliden Leistungen von Neuzugang O.J. Mayo sowie die nach wie vor starke Defensive von Shawn Marion geben gepaart mit einem hoffentlich fitten Nowitzki und den kreativen Ideen von Coach Rick Carlisle Anlass zur Hoffnung auf Besserung in Texas.
Kein Ende der Cousins-Saga
Nachdem ich in meinem letzten NBA Breakdown ja bereits ausführlichst auf das Thema DeMarcus Cousins eingegangen war, findet das Thema scheinbar kein Ende. Hatten sich seine beiden bisherigen Suspendierungen in dieser Saison noch auf Entscheidungen der Liga zurück zu führen waren - zunächst hatte Cousins einen Fernsehkommentator beleidigt, dann Dallas' O.J. Mayo einen Faustschlag verpasst - hat er es sich nun auch mit dem eigenen Team verscherzt.
Denn Ende letzter Woche hatte Cousins tatsächlich die Nerven, in der Halbzeitpause zunächst laut und dann fast handgreiflich zu werden - und das gegenüber seinem eigenen Coach Keith Smart. Bereits mit dessen Vorgänger Paul Westphal war Cousins mehrere Male aneinander geraten, bis Westphal, seines Zeichens einer der renommiertesten Coaches der Ligageschichte, von den Sacramento Kings beurlaubt wurde. Doch scheinbar haben die Kings dabei auf das falsche Pferd gesetzt.
Denn Smart hat nun zwar zur Kenntnis genommen, dass Cousins Sperre von Seiten des Clubs nach einem Spiel wieder aufgehoben wurde, den durchaus talentierten Forward aber trotzdem nicht zum letzten Spiel in Portland mitgenommen. Und auch für das Heimspiel gegen die New York Knicks am Freitag scheint ein Einsatz von Cousins äußerst fraglich.Wahrscheinlicher ist wohl ein Trade, wobei dies aber kein leichtes Geschäft für die Kings werden dürfte. Denn zum einen braucht man bereits jetzt eigentlich noch einen zusätzlichen starken Big Man, zum anderen erscheint es sehr fraglich, ob sich jemand findet, der für Cousins auch nur annähernd dessen Marktwert zahlen möchte. Schließlich hat die Liga in der breite festgestellt, dass ein gutes Klima innerhalb eines Teams sehr wichtig geworden ist und ob sich ein solches auch mit einem Cousins im Kader erhalten lassen kann, ist momentan mehr als fraglich. So begabt der junge Forward auch sein mag.
Das war es mal wieder vom Basket Case - zumindest für 2012! Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und vor allem viel Zeit zum Basketball gucken, bis wir uns in 2013 wiederlesen. Verabschieden möchte ich mich mit einem Zitat des großen Basketballphilosophen Rasheed W. - Ball don't lie!