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20.27 Uhr: Ich verfalle jetzt schon in Panik. Wie steht es wo und warum?
20.32 Uhr: Während in Philadelphia kurz vor der Halbzeit noch Höflichkeiten ausgetauscht werden, nachdem ein Lions-Verteidiger die Eagles mit einem nachgemachten Adler ein wenig auf die Schippe nahm, wird in Atlanta schon wieder der Kick-Off ausgeführt. Der obligatorische Gang zum Kühlschrank - ich sage jetzt mal Kühlschrank - an "normalen" NFL-Spieltagen Gewohnheit, fällt flach.
Gute Seiten, schlechte Seiten des Redzone-Kanal
20.43 Uhr: Ein Vorteil des Redzone-Kanals: Die Spiele kommen einem viel hochklassiger vor. Kein Wunder, dass ich von Cincinnati und Cleveland noch nicht so viel gesehen habe. Entschuldigung, Cleveland.
20.50 Uhr: Ein Zeichen, dass ich mich bereits an den Redzone-Kanal gewöhnt habe. Ich hatte eben aus Versehen ein Einzelspiel an und rutschte nach einer Minute ohne Umschalten ungeduldig hin und her. NFL, ihr habt mich.
20.52 Uhr: Jetzt haben die Redzone-Jungs zwei Leckerbissen. Erst ein Kopfball von Joselio Hanson von den Raiders, der kriegt dank des Helmes natürlich keinen Druck dahinter und so fängt ihn der Wide Receiver der Falcons - das üben wir nochmal, Hanson. Am Kopfballpendel. Der Kickoff-Return Touchdown der Baltimore Ravens über 108 Yards kommt dagegen aus der Sparte, nicht ganz alltäglich, aber auch nicht ungewöhnlich.
21.11 Uhr: Kann denn keiner mehr tacklen? Vorhin ließen die Raiders einen Gegner durch die eigenen Reihen tänzeln, in New York drehte sich gerade Shonn Greene wie der tasmanische Teufel aus dem Griff von Tom Zbikowski und lief zehn Yards weiter in die Endzone. Oh, oh, Zbikowski, mit dem Namen muss in der NFL mehr kommen.
21.15 Uhr: Achtung, billiger Versuch, mich mit den Cleveland-Fans zu versöhnen: Schöner Trickspielzug von den Browns auf Wide Receiver Josh Cribbs, der im College Quarterback war. Cribbs muss zwar laufen, das sah aber gut aus. Ähnlich wie Brandon Weeden, der eigentliche Quarterback. Der als Rookie mit 29 Jahren nicht gerade Alltag in der NFL ist.
21.24 Uhr: Memo an den Punter von den Bucs: Wenn der eigene Punt geblockt wird und man den Ball in der eigenen Endzone in Besitz bringen kann, ist ein Wurf mit einem gegnerischen Verteidiger an den Hacken nicht das Klügste. Hat Michael Koenen aber gerade gemacht und damit neben dem geblockten Punt in einem Spielzug auch eine Interception. Nein, die Referees werten das als Fumble. Und geben gleich den Touchdown. Wie auch immer, danke, Redzone-Kanal, das hätte ich sonst verpasst.
21.32 Uhr: Vorschlag an die Grafiker der NFL - wenn man schon so viele Abstände grafisch sichtbar machen kann, wie wäre es mit einer Einblendung des Größenunterschiedes zwischen Running Backs und Offensive Lineman? Könnt Ihr auch gerne an die NBA verkaufen. Gern geschehen.
Atlanta Falcons und Tampa Bay Bucaneers flippern
21.35 Uhr: Die NFL spielt Flipper. Während Raiders-Safety Michael Huff nach einem Pass von Atlantas Ryan den Ball nicht zur Interception fängt, sondern nur hoch in die Luft prallen lässt und einem Betreuer der eigenen Bank einen Vorgeschmack darauf gibt, wie sich eine Interception anfühlt, haben Huffs Kollegen von den Kansas City Chiefs offensichtlich auch was Öliges an den Händen gehabt. Von denen prallt ein Pass von Bucs-Quarterback Josh Freeman zu Tiquan Underwood - Pass irgendwie gefangen.
21.45 Uhr: Noch ein Vorteil des Redzone-Kanals ist, dass man die Challenges nicht mitangucken muss. Es gibt spannenderes, als einem Mittfünfziger in schwarz-weiß gestreiftem Outfit dabei zuzugucken, wie er auf einen Bildschirm starrt. Nämlich andere Spiele gucken. Um dann wieder zurückgeschaltet zu werden, um zu sehen, wie die Rams zwar die Challenge verloren haben, aber im nächsten Spielzug zum 12:17 verkürzen.
21.50 Uhr: Die Raiders entgehen nach einer sehr bitteren Interception, die den Atlanta Falcons die 20:13-Führung brachte, dem zweiten Ballverlust in Folge. Aber auch nur, weil der Falcons Cornerback lieber mit dem Ball jongliert als ihn zu fangen. Das rächt sich, heißt es manchmal nicht nur im Fußball. Die Raiders gleichen wenig später aus.